Wenn die ersten Flocken fallen
- arsEdition
- Erschienen: Oktober 2022
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übersetzt von Pia Jüngert; Illustrationen von Rebecca Harry; Pappbilderbuch, 30 Seiten
ISBN: 9783845848662
Da freut man sich regelrecht auf den ersten Schnee
Die Fuchsmama lässt ihre beiden Sprösslinge im Bau zurück, um nach Futter zu suchen. Weil sich das Fuchsmädchen Bonnie langweilt, beschließt sie trotz der Warnung ihres Bruders Alfie die Nase nach draußen zu strecken und sich umzusehen. Staunend beobachtet sie, wie kleine weiße Flocken vom Himmel fallen. So etwas hat sie noch nie gesehen. Aufgeregt verleitet sie Alfie dazu, ihr aus dem Bau zu folgen. Die beiden Fuchskinder toben mit den Schneeflocken um die Wette – bis sie feststellen, dass sie sich bei ihrem Spiel im Wald verirrt haben. Verstört kuscheln sie sich zusammen – und brechen prompt in eine vom Schnee bedeckte Höhle ein. Glücklich stellen sie fest, dass sie an einem vertrauten Ort sind.
Etwas Neues entdecken
Mit großem Entzücken verfolgt man die beiden Fuchskinder dabei, wie sie an einem kalten Wintertag etwas entdecken, das sie noch nie in ihrem Leben gesehen haben. Dieses kindliche Staunen, das Autor Jonathan Emmett und Illustratorin Rebecca Harry den beiden Fuchswelpen auf den Leib schreiben und zeichnen, ist sofort ansteckend. Man ertappt sich dabei, wie der Blick zum Fenster huscht, um zu kontrollieren, ob nicht etwa just in diesem Moment die ersten Schneeflocken vom Himmel fallen. Und damit erreicht dieses Bilderbuch genau das, was wohl beabsichtigt war: Kinder – und Erwachsene – auf die kalte Jahreszeit einzustimmen und mit dem Schnee vertraut zu machen, beziehungsweise diese kindliche Freude über den Schnee in Erinnerung zu rufen. Sehr schön erzählt ist dabei, wie sich die beiden Fuchskinder vor lauter Spiel in der sich rasch verändernden Landschaft verirren und nur durch viel Glück an ihren Ausgangspunkt zurückkehren.
Ideal, um die Jahreszeiten zu erklären
Nebst der liebevollen Geschichte birgt dieses Bilderbuch auch einen wichtigen Hinweis: Mit dem Schnee verändert sich die Landschaft und es kann schnell passieren, dass man sich nicht mehr zurechtfindet. Zwar sind die beiden Fuchskinder zufällig wohlbehalten wieder in ihrer Höhle gelandet, doch kann man einem kleinen Kind hier auf eine gute Weise erklären, wie wichtig es ist, die von den Eltern gesteckten Grenzen einzuhalten und sich nicht vom Spiel mit dem Ungewohnten dazu hinreißen zu lassen, alles um sich zu vergessen. Ob dies der beabsichtige Hintergrund des Bilderbuchs war oder einfach eine glückliche Nebenerscheinung ist, ist letztlich nicht relevant.
Fazit
Mit diesem Bilderbuch schaffen die Autorin und Illustratorin es, Kleinkinder und Erwachsene gleichermaßen zu bezaubern und die Freude über die kalte Jahreszeit zu wecken. Es ist schön gestaltet und überzeugt auch von der Haptik.
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