Milan - Das Geheimnis der Wildpferde

Ach, wie sehr wünschte sich die 12-jährige Mia doch ein eigenes Pferd. Das aber ist leider im Budget der Eltern nicht drin. Umso glücklicher ist Mia, dass ausgerechnet sie ausgewählt wird, sich um ein Pflegepferd auf dem Reiterhof, auf dem sie Reitstunden nimmt, zu kümmern. Mias Herz schlägt höher, als sie Milan kennenlernt. Er ist eines der selten Huzulen-Ponys und soll vor allem einem unfreundlichen und deshalb einsamen Hengst Gesellschaft leisten. Obwohl sich Mia alle Mühe gibt, zeigt sich Milan widerspenstig, sobald es um klassische Dressur geht. Nur wenn Mia mit Milan im Wald ausreitet, scheint das kleine Pferd wie ausgewechselt. Nach und nach lernt Mia ihr Wildpferd und dessen Geschichte näher kennen und schließlich verstehen. Nicht nur das: nach und nach erfährt Mia auch mehr über die Menschen, die die Huzulen-Pferde halten, und auch über die Gegend, in der Volk und Pferde leben.

Eine schöne Idee, die Huzulen näher zu bringen

Wer hat schon mal was von Huzulen gehört? Diese Frage stellt sich wohl vielen, die das Buch Milan – Das Geheimnis der Wildpferde von Ellie Mattes zum ersten Mal in der Hand halten. Doch schon bald wird man mit diesem speziellen Volk wie auch mit dessen Pferden besser vertraut. Sehr geschickt streut die Autorin die Informationen in den Roman ein, und legt eine solide Basis, auf der das Verstehen wachsen kann. Sprachlich auf ihr Zielpublikum – junge Menschen ab 10 Jahren – optimal zugeschnitten, vermag der Roman um das pferdebegeisterte Mädchen Mia und ihre Beziehung zum eigensinnigen Pferd auch ein Publikum abzuholen, das ansonsten nicht ganz so pferdeaffin ist. Das Quäntchen Mystik, das noch in die Geschichte einfließt, ist genau richtig dosiert, um den Spannungsbogen zu halten.

Überzeugende Figuren

Sehr schnell fasst man Fuß im Roman und lässt sich von der Szenerie einfangen. Dies unter anderem auch durch die geschickte Charakterzeichnung der Autorin. Mia und ihre Freundin Ally, die so ganz und gar menschlich reagieren und zwischen Freundschaft, Eifersucht und Ablehnung pendeln. Oder aber Semi, die Mia immer wieder in die Quere kommt und die dann doch nicht ganz so ist, wie Mia immer glaubte. Gerade Mia schafft es problemlos, sich sofort in die Herzen der Leserinnen und Leser zu stehlen und sie mit ihrer so wunderbar direkten Art zu überzeugen. Die Konflikte – und die Art, mit der die Figuren damit umgehen, sind stimmig und nachvollziehbar.

Fazit

Nicht nur für Pferdefans ist Milan – Das Geheimnis der Wildpferde passende Unterhaltung. Man mag nach der letzten Seite noch gar nicht richtig Abschied nehmen von der Geschichte und wünscht sich eine Fortsetzung.