Der kleine Anton entdeckt die wundersame Welt der Magie. Die ist zwar noch von Zufällen geprägt, aber das macht ja nichts, wenn man sie im richtigen Moment für sich nutzen kann...
Ausgestattet mit einem Zauberhut in ";Turban-Optik", macht sich der kleine Anton auf den Weg, um das Zaubern zu lernen. Der Zauberhut ist deutlich zu groß für Antons Kopf und jedes mal, wenn er beim Zaubern den Zauberhut loslässt, rutscht ihm dieser über die Augen und nimmt Anton die Sicht auf eben die Dinge, die er gerade verzaubern möchte. So gelingt es aber Anton, einen Vogel fortzuzaubern - obwohl, und das wissen nur wir Leser, dieser in Wirklichkeit lediglich im gleichen Augenblick davonfliegt. Aber aus Antons Sicht ist der Vogel, als er den magischen Turban wieder anhebt, um nachzusehen, ob es mit dem Zaubern geklappt hat, tatsächlich verschwunden.
Da kommt Lukas daher, der den Zauberkünsten von Anton aber keinen Glauben schenken mag. Anton versucht kurzerhand Lukas fortzuzaubern. Der Zauberhut rutscht Anton wieder über die Augen und im gleichen Moment zieht Lukas gelangweilt von dannen. Als Anton wieder nachschaut, ist sein Freund also verschwunden. Erschrocken versucht Anton Lukas wieder herzuzaubern und als er abermals prüft, ob sein Werk gelungen ist, sitzt nun wieder ein kleiner Vogel vor ihm. Der kleine Magier fragt sich zu Recht: Ist das etwa Lukas? Damit ihm sein ";verwandelter" Freund nicht entkommen kann, stülpt Anton seine magische Kopfbedeckung über ihn. Da kommen Lukas und die Mädchen vorbei: Einem der Mädchen ist der besagte Vogel entflogen und als Anton ihn jetzt freudestrahlend unter dem Turban ";hervorzaubern" kann, staunen alle nicht schlecht. Anton zieht sichtlich vergnügt davon und Lukas beginnt sofort damit, das Zaubern zu üben.
Ein wenig erinnert mich der leise und charmante Humor von Ole Könnecke an die Peanuts und damit an den unvergesslichen Charles M. Schulz. Er verstand es ebenso fabelhaft, uns aus der Beobachterperspektive die Welt seiner kleinen Helden nahe zu bringen. Dabei ist dieser liebevolle und verschmitzte Blick auf die vermeintlich so wichtigen Dinge, die die kleinen Helden so umtreiben, die Kunst daran.
Könnecke spart mit Worten und lässt vor allem seine Bilder sprechen. Die erzählen auch ganz von selber die wahre Geschichte von Antons Zauberkräften. Charakteristisch für die Bilder ist der Einsatz von nur wenigen Farben. Mit kräftigen und leuchtenden Farbtönen - insbesondere gelb und orange - fordert Könnecke dabei beinahe die Aufmerksamkeit des Betrachters heraus. Die Hintergründe liefern mit hellen Flächen den notwendigen Kontrast zu den Figuren und die stehen auch ganz klar im Vordergrund. Es braucht aber auch gar nicht viel Details, denn mit präzisem Strich setzt Könnecke seine Figuren in Szene. Die comicartige Anmutung hat Charakter, versprüht Witz und Humor, da wünscht man sich beinahe nur noch, dass sich die Figuren endlich in Bewegung setzten...
Fazit:
Welche Wunder vermag die kindliche Fantasie nicht entstehen zu lassen, in einer Welt, in der Fantasie und Wirklichkeit fließend ineinander übergehen. Aus der kindlichen Logik heraus ist alles nur eine Frage der eigenen Perspektive. Es sind eben auch zufällige Begebenheiten, die einen wahrhaft magischen Augenblick herbeiführen können und so das Glück unserer Kinder bedeuten. Es ist einfach der Moment der zählt und der kleine Dinge ganz groß machen kann.
Ole Könnecke zeigt uns das mit ganz besonders viel Charme. Mit seinem liebevoll naiven Blick für die ";magischen" Situationen verzaubert er mühelos sein kleines (und großes) Publikum.
Deine Meinung zu »Anton kann zaubern«
Wir freuen uns auf Deine Meinungen. Ein fairer und respektvoller Umgang sollte selbstverständlich sein. Bitte Spoiler zum Inhalt vermeiden oder zumindest als solche deutlich in Deinem Kommentar kennzeichnen. Vielen Dank!