Zwei Schwestern wie Pech und Schwefel
Wer gerne witzige Geschichten rund um pfiffige Mädchen liest oder vorgelesen bekommt, hat sich hier für das richtige Kinderbuch entschieden. Zwei Schwestern – das schreit doch schon förmlich nach Geschwisterzoff, aber auch gemeinsamen Streichen. Und so ist es auch: Maja ist die Ältere von beiden und eigentlich froh, dass sie so eine kleine Schwester wie Marietta hat. Sie wohnen in einem Mehrfamilienhaus und auch dort kennt man sie. Zusammen hecken sie so manchen Streich aus, sei es heimlich an fremden Türen zu klingeln, nachts bei Heißhunger den Kuchen aufzuessen oder gemeinsam auf dem Flohmarkt das Taschengeld aufzubessern. Doch manchmal geht auch so einiges schief und Maja kann richtig wütend auf ihre Schwester werden, vor allem wenn diese an ihre Spielsachen geht. Dann erzählt sie Marietta unheimliche Geschichten, von Monstern auf dem Dachboden oder dem Tag, an dem Marietta in die Familie kam, weil ihre Eltern sie angeblich im Kaufhaus erworben haben. In solchen Situationen kippt die Stimmung, aber durch die humorvolle Art und Weise des Schreibens wirken diese eher frech und komisch, als dass sie zu ernst werden. Insgesamt zehn Geschichten warten darauf, entdeckt zu werden.
Nicht nur Humor, auch Vermittlung von wichtigen Werten
Die beiden Schwestern können den Kindern beim Lesen bzw. Vorlesen so manche Werte vermitteln und dies ohne erhobenen Zeigefinger. Vermischt wird eine Geschichte über eine Familie mit zwei Schwestern, die sich zoffen, aber am Ende immer vertragen, die aufeinander aufpassen und in ernsten Situationen zusammenhalten, egal, was kommt. Zudem vermitteln sie Spaß am Leben und machen Lust darauf, ihrem Alltag mit Neugier zu begegnen, auch wenn sie dabei so manchen buchstäblich in den Wahnsinn treiben. Aber am Ende gibt es immer etwas zu lachen und das ist wichtig.
Die Zeichnungen zeigen, wie faustdick es Maja und Marietta hinter den Ohren haben
Passend hierzu hat Ariane Camus die im Buch sichtbaren Illustrationen zu jeder Alltagsgeschichte der beiden Schwestern gestaltet. Nie hat man das Gefühl, sie als Störelement zu empfinden. In den Gesichtern der Mädels erkennt man schon, dass sie es faustdick hinter den Ohren haben. Besonders die großen wach gezeichneten Augen lassen Maja und Marietta direkt warmherzig und liebevoll erscheinen.
Fazit
Streit versus Zusammenhalt – wer kennt es nicht unter Geschwistern? Man begleitet die beiden unterschiedlichen Schwestern in ihren alltäglichen Kontexten, erlebt viele komische Momente und lernt, dass Lachen immer die beste Medizin ist. Auch wenn man es erst später erkennt, getreu dem Motto: Besser spät als nie!
Deine Meinung zu »Maja und Marietta aus dem großen, bunten Haus«
Wir freuen uns auf Deine Meinungen. Ein fairer und respektvoller Umgang sollte selbstverständlich sein. Bitte Spoiler zum Inhalt vermeiden oder zumindest als solche deutlich in Deinem Kommentar kennzeichnen. Vielen Dank!