Wilde Jagd auf den kleinen Käsedieb
Herr Max liebt Käse. Klar, dass dieser sonntags auf dem Frühstückstisch nicht fehlen darf. Alles könnte so schön sein, wäre da nicht eine kleine Maus, die auch sehr gerne Käse mag und ihm unverschämterweise ein kleines Stück vom Tisch stibitzt. Natürlich will Herr Max seinen Käse sofort zurück und rennt der schlauen Maus nach, die sich jedoch nicht so einfach fangen lässt, sodass eine wilde Jagd durch das ganze Haus beginnt. Vom Wohnzimmer geht es in die Küche, von dort ins Treppenhaus und anschließend in die Abstellkammer, den Keller, den Garten und in das Gartenhaus. Überall findet die kleine Maus ein Schlupfloch, durch welches sie an den nächsten Ort gelangt. Ob Herr Max am Ende seinen Käse wiederbekommen wird?
Eine wilde Verfolgungsjagd mit vielen Türen, Fenstern und Klappen
Bei Herr Max und die schlaue Maus handelt es sich um ein Mitmach-Buch für Kinder ab zwei Jahren. Durch die vielen Klappen, die sich im Buch befinden, werden die kleinen Zuhörerinnen und Zuhörer aktiv in die Geschichte eingebunden, indem sie der frechen Maus auf ihrer Flucht vor Herrn Max helfen und ihr die Türen zum Entkommen öffnen. Die Klappen sind dabei so konzipiert, dass sie durch die Seite hindurch gehen und auf der nächsten Seite die entsprechende Öffnung zu sehen ist, von wo aus die Flucht der kleinen Maus weitergeht.
Unterstützt wird die Maus mit ihrer Beute dabei von vielen verschiedenen Tieren, die ihr gute Schlupfmöglichkeiten zeigen. So lassen sich von den kleinen Bilderbuchbetrachtern neben Katze, Huhn, Eichhörnchen oder auch Schnecke noch eine Ente und eine Eule finden, was gerade jüngeren Kindern viel Spaß macht. Die bunten Bilder sind kindgerecht und teilweise etwas wuselig, sodass es viel zu betrachten und zu entdecken gibt. Die Klappen sind für kleine Kinder spannend, da sie von einer Seite zur anderen führen und so eine Verbindung von einer Seite zur nächsten herstellen. Qualitativ sind die Fenster leider nicht so gut gelungen, da sie sich bei uns bereits nach der zweiten Leserunde teilweise an den Ecken zu lösen beginnen. Da sie sich nach beiden Seiten öffnen lassen, wäre hier etwas stabileres Material als relativ dünne Pappe besser gewesen.
Handlung und Sprache
Sprachlich ist der Text für Kinder ab zwei Jahren oft noch relativ schwer zu verstehen, wozu unter anderem Wörter wie „Sackgasse“ und längere Satzkonstruktionen wie „Er fragt sich nicht einmal, warum es in seinem Keller so viele Rohre gibt und weshalb er sich wegen eines kleinen Stückleins Käse durch diese viel zu engen Rohre zwängt.“ beitragen. Letzterer Satz ist auch ein gutes Beispiel für die teils merkwürdige Handlung, die für Kleinkinder noch überhaupt nicht zu erfassen ist. Auch der Witz am Ende, an dem die Maus Herrn Max ausgetrickst hat und nun sein Frühstück isst, wohingegen Herr Max nun plötzlich zufrieden mit dem kleinen Stück ist, ist für Kinder nicht logisch und wirft Fragen auf.
Fazit
Die Idee hinter dem Buch, die Maus mithilfe der Klappen bei der Flucht zu unterstützen, ist gelungen und macht Kindern Spaß. Die Geschichte selbst sowie die Haltbarkeit des Buches weisen jedoch Schwächen auf.
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