Die Biene und der Räuber
- Gerstenberg
- Erschienen: Mai 2006
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Wo kommt der Honig her? Wie lebt die Biene? Wer sind ihre natürlichen Feinde?
Das erste Pop-Up-Buch von Eric Carle bringt Kindern spielerisch und farbenfroh die Antworten auf all diese Fragen näher.
Wir begleiten die Hauptfigur der Geschichte, eine Honigbiene, auf ihrem Weg durch die Lüfte, vorbei an allerlei schönen Dingen, zum Nektarsammeln. Aber es lauern auch große Gefahren. Da gibt es einen Fisch, der aus dem Wasser springt und sie fressen will, einen Vogel der den Schnabel weit aufreißt, um sie zu fangen. Aber die kleine Biene ist pfiffig und schneller als die anderen Tiere. Vorbei an einem wunderschönen Schmetterling, fliegt sie nach Hause, in den Bienenstock. Dort erzählt sie tanzend wo sich der leckerste Nektar befindet und schaut beim Schlüpfen einer gerade ausgewachsenen Biene zu. Doch da versetzt das Gebrüll eines hungrigen Bären, der den Honig stehlen will, das Bienenvolk in Angst und Schrecken. Mutig fliegt die kleine Honigbiene aus dem holen Baum hinaus und sticht dem frechen Bären in die Nase. Der guckt ganz schräg und läuft dann vor Schmerz jammernd davon. Die tapfere Honigbiene hat Eier, Larven, Bienen, Königin und Honig gerettet und damit im Bienenstock für eine geruhsame Nacht gesorgt.
Die Geschichte dieses Buches ist einfach und erzählt doch umfassend vom Alltag der fleißigen Bienen. Die Frage ";Woher kommt der Honig" ist schnell geklärt, insbesondere weil es Kindern Spaß macht wenn sie selbst herausfinden können, was passiert. Denn mit Hilfe vieler, mit Richtungspfeilen versehenen, Laschen können die Figuren in Bewegung gebracht werden. Wenn z.B. der Fisch aus dem Wasser springt und sein hungriges Maul aufreißt, dann ist das sehr beeindruckend. Und jeder entscheidet selbst wie wild die kleine Biene vor ihren Mitbewohnern herumtanzt. Eine wirkungsvolle Möglichkeit, Kindern ein Sachthema auf spielerische Weise näher zu bringen.
Wer Eric Carles Bücher kennt und liebt, wird dieses Buch zunächst als etwas überladen empfinden, denn das Pop-Up- Buch ist sehr aufwendig gestaltet. Doch wenn sich auf dem Weg der Biene zurück zum Bienenstock, beim Umblättern, der wunderschöne Schmetterling prachtvoll über zwei Seiten entfaltet, dann ändert man seine Meinung schnell. Solche Elemente sind zunächst überraschend, tragen aber bei jedem weiteren Betrachten dazu bei, Kinder ";bei der Lese-Stange" zu halten.
Bereits die Vorderseite ist ein echter Hingucker. Dort befindet sich ein Schieber, den man mit Hilfe eines Fingers nach links und rechts bewegen kann. Damit kann man den Gesichtsausdruck des normalerweise stattlichen Bären so verändern, dass er leicht schräg aus der Wäsche guckt. Dieses Feature lässt erahnen, was den Leser in diesem Buch erwartet und regt eindeutig zum Kauf an.
Die Illustrationen bestehen aus farbenfrohen, kunstvollen Collagen des Autors Eric Carle, Allen bekannt durch sein Buch ";Die Kleine Raupe Nimmersatt". Carle, der mit Pinseln und Fingern die farbigen Untergründe seiner Collagematerialien bearbeitet, bezeichnet es als größtes Kompliment, wenn Kinder zu seinem Kunststil behaupten: ";Das kann ich doch auch!" Und so bewirkt er häufiger, dass die kleinen Nachahmer ans Werk gehen und aus Zeitungsschnipseln kunstvolle Bilder zusammenstellen. Eine schöne Anregung für verregnete Nachmittage.
Kinder ab vier Jahren lernen ganz nebenbei viel über das Leben der Bienen. Textlich ist die Geschichte so einfach gehalten, dass auch noch kleinere Kinder mit viel Spaß den Zugang zu diesem eher sachlichen Thema finden können. Was gibt es Spaßigeres, als wenn Mama oder Papa die Bilder im Buch zum Leben erweckt!
Fazit:
Auch in diesem Bilder-Pop-Up-Buch gelingt es Eric Carle wieder Vorgänge aus der Natur auf spielerische Art und Weise für Kinder interessant aufzubereiten. Ein lehrreiches Buch über Bienen und Honigräuber, das auch noch richtig Spaß macht.
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