Violet und Bones - Der lebende Tote von Seven Gates

Violet ist ein nervenstarkes und äußerst selbstbewusstes Mädchen. Ihr bester Freund ist Bones, ein Windhund, der ihr nicht von der Seite weicht und ein sehr feines Näschen hat.

Violets Vater ist von Beruf Bestatter, weswegen die Familie neben einem großen Friedhof wohnt und recht häufig Tote beherbergt. Violet liebt es, ihrem Vater zu helfen. Leider ist diese Art von Arbeit für ein Mädchen nicht schicklich, sodass sie fast nur beim Särge polieren oder Herumstrolchen auf dem Friedhof ihren Vater bei der Arbeit beobachten und von ihm lernen kann.

Trotz allem ist es ihr großer Traum, den Familienbetrieb zu übernehmen.

„Ich wusste mehr als irgendwer sonst über Bestattungsvorgänge, Einbalsamierungen und Särge. Doch ich hatte das Pech, ein Mädchen zu sein, und das bedeutete wohl, nicht ernstgenommen zu werden.”

Violet fallen die Häufungen von männlichen Todesfällen zuerst auf. Besonders, als ein junger Mann gebracht wird, mit einer tiefen Wunde am Hinterkopf und ohne jedweden Anhaltspunkt nach seiner Herkunft. Außerdem beobachtet sie immer wieder eine schwarzgekleidete Frau, die um das Haus und über den Friedhof herumschleicht.

Eines Nachts wird Violet von Geräuschen geweckt. Mit Bones und ohne Angst folgt sie den Geräuschen auf den Friedhof und entdeckt, dass der junge Mann noch lebt. Oliver wird von nun an zu einem Vertrauten von Violet und ein wichtiger Verbündeter in ihrer gefährlichen Arbeit als Detektivin.

Denn jemand hat Böses im Sinn und schreckt auch nicht vor Verleumdungen und Mord zurück.

Spannend, angenehm gruselig und sehr modern

Violet und Bones leben in einem historischen London. Frauen und Mädchen tragen schwere lange Kleider und putzen und nähen den ganzen Tag. Es herrscht eine Übereinkunft, was Mädchen dürfen und vor allem, was sie NICHT dürfen. Violet jedoch hat da ganz andere Ideen. Sie fühlt sich mit den Toten verbunden, sie kann sie spüren und versteht, dass der Tod zum Leben dazu gehört. Außerdem ist sie höchst neugierig und rebellisch und deswegen kann sie rein gar nichts und niemand davon abhalten, eben all jene Dinge zu tun, die sich für ein Mädchen nicht ziemen.

Als sich die Häufungen der Todesfälle als Morde herausstellen, die auch ihre Familie zu zerbrechen drohen, begibt sie sich mit Bones und Oliver auf die Suche nach dem Täter. Sie traut sich, sie schlussfolgert und sie überprüft ihre Überlegungen. All das immer im Kampf mit den Zwängen ihrer Zeit.

Diese Detektivgeschichte ist gut durchdacht und gruselig durch die Orte des Geschehens. Die Auflösung ist sehr tiefgründig und zeigt, dass Menschen zwar manchmal sehr übel mitgespielt wird, sie aber dennoch immer eine Wahl haben, wie sie handeln. Sophie Cleverly hat damit eine moderne und bestärkende Geschichte geschrieben, die dazu inspiriert, den eigenen Weg zu gehen, mit all seinen Stolperfallen und Hindernissen.

Fazit

Violet und Bones ist ein unheimlich-vergnüglicher historischer Detektivroman mit einer modernen und markanten Heldin und einer sehr gut durchdachten und vielschichtigen Geschichte.