Schmetterling, Schnabeltier, Sch…???
Wenn es um das Wort mit „Sch“ geht, sind sich die meisten Eltern doch sehr einig und wollen es nicht aus dem Mund ihrer Kinder hören. Dabei gibt es doch auch so viele „schöne“ Wörter, die mit dieser Buchstabenkombination anfangen. Es sind sogar so viele, dass sich damit eine ganze Geschichte erzählen lässt!
Immer dem Schmetterling nach!
Was das „Sch“ alles zu bieten hat, zeigt es einem kleinen Mädchen, das einen bunten Schmetterling sieht und ihm hinterherjagt. Schnell den Schal und die Schuhe an und schon kann es losgehen! Doch die Verfolgung beginnt zunächst einmal mit einem großen Schreck, den eine große Schlange auslöst. Doch die Angst hält nicht lange an und so klemmt sich das Mädchen das Tier einfach unter den Arm und schon kann es weitergehen. Als nächstes treffen sie auf eine Schildkröte, die sich das Mädchen auf die Schulter setzt, bevor die Truppe ein Schaf erblickt, welches nun zum schnellen Reittier wird. Auf ihrem weiteren Weg begegnet ihnen viel Schmutz und Schrott. Als es anfängt zu regnen, nutzen sie einen Schirm, um sich vor dem Schnürlregen zu schützen, während das Schaf nicht mehr geritten werden möchte und sich lieber in der Scheibtruhe schieben lässt. Ob sie sich wohl vom Schlosszaun bei ihrer Jagd nach dem Schmetterling aufhalten lassen werden?
Eine Geschichte ohne Sätze nur aus einzelnen Worten
Nadine Kappachers Geschichte kommt ganz ohne Sätze aus und besteht ausschließlich aus einzelnen Wörtern, die aneinandergereiht und mithilfe der Bilder eine Geschichte erzählen. Jedes der Wörter beginnt dabei mit der Buchstabenkombination „Sch“, die sich wie die Verfolgungsjagd auf den kleinen Schmetterling als roter Faden durchs Buch zieht.
Bei den verschiedenen Wörtern handelt es sich neben vielen Nomen auch um Adjektive oder Verben, sodass eine richtige Geschichte entsteht, die sogar mit ein paar Gefühlen und Emotionen aufwarten kann. Auch die Bilder passen zum Buch und sind eher schlicht und dezent. Wie sich der Info am Anfang des Buches entnehmen lässt, handelt es sich bei den Illustrationen um eingescanntes Schmierpapier, welches mit Farbblättern aus Aquarellen, Kreiden, Tusche, Kaffee und Pigmenten versehen und zu Collagen verarbeitet und anschließend digital nachbearbeitet wurde. Die Bilder wirken interessant und die Figuren niedlich. Ein großer Teil der Seite ist auf diese Weise frei geblieben, sodass der Fokus auf das Wesentliche gerichtet wird.
Das Buch richtet sich an Kinder ab vier Jahren, was je nach Kind passen kann. Oft werden in diesem Alter jedoch schon längere Texte mit spannenden Abenteuern gelesen, die mit kunterbunten und wuseligen Bildern illustriert wurden. Verglichen mit diesen Bilderbüchern hat es Das Wort mit Sch… sehr schwer, sich gegen die große Konkurrenz durchzusetzen, da sich Kinder doch eher von lustigen und bunten Geschichten als von künstlerischen und tiefgründigen Werken angezogen fühlen. Für sprachinteressierte kleine Zuhörerinnen und Zuhörer kann die Erzählung hingegen interessant sein, da die große Häufung der „Sch“-Wörter das Sprachbewusstsein anspricht und ein Gefühl für Wörter mit gemeinsamen Anfangsbuchstaben vermittelt. Auch bietet das Buch viel Raum zum Selbererzählen, da zwischen den wenigen verwendeten Worten viel Platz für eigene Ideen bleibt. An zwei Stellen schimmert die österreichische Sprache durch, wenn von Scheibtruhen (=Schubkarre) oder Schnürlregen geschrieben wird.
Fazit
Das Wort mit Sch… ist kein Buch für die breite Masse. Es richtet sich an Kinder, die mehr in einem Bilderbuch suchen als Spannung, Witz und kunterbunte Bilder, die sich gerne mit Sprache auseinandersetzen und zwischen den Wörtern selbst auf Entdeckungsreise gehen wollen!
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