Wo versteckst du dich? (1-4)
- Dorling Kindersley
- Erschienen: Oktober 2021
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Pappbilderbücher, je 14 Seiten
Nicht in jeder Hinsicht überzeugend
Die Idee ist bestechend: Bilderbücher für die Kleinsten, die nicht nur nachhaltig hergestellt sind, sondern auch über die Natur erzählen. Mit der Serie „Wo versteckst Du Dich …“ präsentiert die Autorin Franziska Jaekel eine ganze Reihe von Geschichten für die Kleinsten, die mit einfachen Bildern, kleinen Aussparungen und einer gut verständlichen Handlung aufwarten. Die Bilder sind dabei zwar schnörkellos und ohne zu viele Details gehalten, aber doch liebevoll und durchaus ansprechend gestaltet. Die Autorin und die Illustratorin Rachael Hare entführen die Kinder dabei in unterschiedliche Welten – mit dem kleinen Elefanten in die Savanne, mit dem kleinen Tiger in den Dschungel, mit dem kleinen Koala nach Australien und mit dem kleinen Eisbären in die Arktis. Die jeweiligen Rahmengeschichten der vier Bände gehen immer vom selben Muster aus: Das kleine Tier verschwindet und seine Mutter macht sich mit Hilfe der Kinder auf die Suche nach ihrem Nachwuchs. Dabei begegnen die Mütter den klassischen Bewohnern der jeweiligen Region, bis sie ihr Junges zum Schluss bei einer typischen Handlung entdecken.
Viele Abstriche gemacht
Es zeigt sich, dass es nicht ganz so einfach ist, die verschiedenen Bedürfnisse unter einen Hut zu bringen. Der Wunsch nach einem ökologisch einwandfreien Produkt geht zulasten der Attraktivität. Das Buch ist in sehr dezenten Farben gehalten, was mit der Verwendung von natürlichen Pflanzenfarben erklärbar ist und an sich eine positive Entwicklung markiert. Gerade für ein Buch, das sich an die Kleinsten richtet. Doch leider verschwinden die Farben auf der braunen Recycling-Pappe, aus denen das Buch besteht. Das erinnert an die Anfänge des Papierrecyclings, als alle daraus hergestellten Produkte diesen Braunton aufwiesen. Bei dieser Konstellation leidet aber der farbenfrohe Grundtenor, der Bilderbüchern für die Kleinsten sonst begleitet.
Haptisch unangenehm
Der größte Preis, den man für das nachhaltige Produkt zahlen muss, ist ein unangenehmer haptischer Eindruck. Die Pappe ist leicht kratzig und lädt nicht dazu ein, die Bücher in die Hand zu nehmen. Das mindert letztlich auch das Vergnügen, mit einem kleinen Kind das Buch zu erarbeiten – vor allem die ganz kleinen Kinder verlieren relativ schnell das Interesse und mögen sich nicht vertieft mit den Büchern auseinanderzusetzen. Da locken auch die verschiedenen Gucklöcher, die in die Seiten gestanzt sind, nur begrenzt. So richtet sich die Buchreihe schließlich eher an Kinder ab einem Alter von zwei bis drei Jahren, denn an Kleinkinder ab einem Jahr.
Fazit
Ein schöner Gedanke, nachhaltige Bilderbücher zu produzieren und eine gute Grundvoraussetzung durch überzeugende Geschichten. Vielleicht muss man sich aber darüber Gedanken machen, ob man die eine oder andere Konzession eingeht, ohne zu stark am Umweltgedanken zu rütteln. Schon die Wahl eines weniger rustikalen Grundmaterials könnte viel bewirken.
Franziska Jaekel, Dorling Kindersley
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