Ella und der Funkelzauber
- Penguin Junior
- Erschienen: Oktober 2021
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übersetzt von Sabine Rahn; Hardcover, 32 Seiten
ISBN: 9783328300069
In jeder Dunkelheit steckt trotzdem auch Licht
Wenn die zarte Ella – eine Mischung aus kindlichem Falter und Elfe – unterwegs ist, ist es immer stockdunkel. Denn das kräftige Sonnenlicht würde ihre zarten Flügel zerstören, weshalb ihr Leben nachts stattfindet. Trotzdem spielt das Licht in ihrem Leben eine zentrale Rolle. Denn sie ist ein Funkelfalter und sammelt in der Dunkelheit Strahlen, Leuchten und Licht, um sie an verängstigte Lebewesen im Wald zu verteilen und ihnen so Helligkeit in die Dunkelheit zu bringen.
Da nachts im Wald mehr Tiere unterwegs sind, als Menschen denken, führt Ella kein einsames Leben und hat ganz schön zu tun. Dabei findet sie auf ihren nächtlichen Streifzügen auch Freunde wie den Fuchs Zobel und die Eule Luna. Sie begleiten und beschützen Ella und verleben zusammen sehr schöne Stunden. Als besten Freunde wissen Zobel und Luna auch um Ellas Sehnsucht und ihren größten Wunsch: einmal einen Sonnenaufgang sehen. Und eines Tages erfüllen sie Ella diesen Wunsch, indem sie ihr aus Dunkelheit ein Tuch weben, in dessen Schutz Ella von nun an die Sonne genießen kann.
Der Zauber des Lichts
Wer schon mal in Kälte und Dunkelheit unterwegs war, weiß, wie heimelig ein erleuchtetes Fenster in der Ferne wirken kann, wie viel Hoffnung von diesem kleinen Fleck Licht ausgeht, verspricht es doch Wärme und Geborgenheit. Aus diesem Grund zünden wir Kerzen an, sobald die Tage wieder kürzer werden und die Dunkelheit uns ein gutes Stück des Tages begleitet. Da ist es ein schöner Gedanke, dass sich irgendwo ein kleines Wesen darum kümmert, verängstigten und mutlosen Lebewesen durch Licht Hoffnung und Zuversicht zu schenken. Doch welch Ironie, wenn dieses Wesen selber hauptsächlich im Dunkeln wohnen muss, da es der Helligkeit nicht Stand halten würde.
Joy Fleming hat mit Ella und der Funkelzauber ein zauberhaftes Buch geschrieben, das sowohl von der Handlung als auch durch die Zeichnungen eine märchenhafte Geschichte zeichnet, in die kleine und große Leser*innen gern versinken. Denn von Ella geht eine stille, sanfte Hoffnung und eine grundsätzliche Zufriedenheit aus, die gern ein kleines bisschen Teil des eigenen Lebens werden darf. Mittels scheinbar kleiner Taten und symbolischer Gaben verleiht sie anderen Kräfte und Glauben an sich selbst – eine wirklich schöne Vorstellung.
Das Thema erweckt natürlich eine gewisse Erwartungshaltung, vor allem an die Illustrationen, die Joy Fleming in jeder Weise erfüllt. Die Zeichnungen sind dunkel, warm und geheimnisvoll und gleichzeitig durchsetzt von scheinbar funkelnden Lichtpunkten und federleicht, sodass sie die Botschaft des Textes visuell hervorragend ergänzen und bereichern. Zusätzlich sind die tatsächlich funkelnden Foliensterne auf dem Cover natürlich ein Hingucker. Die kurze Handlung ist leicht verständlich geschrieben und eignet sich sowohl zum Vor- als auch zum Selbstlesen.
Fazit
Ella verteilt mit Licht Hoffnung und Zuversicht, etwas, was viele von uns in den dunklen Jahreszeiten auch sehr gut gebrauchen können. Also: mit Tee, Decke und Ella aufs Sofa kuscheln und sich von ihr verzaubern lassen.
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