Geht es auch ohne Erdöl?
Erdöl treibt unsere Welt an: Nicht nur ist es ein hervorragender Antriebsstoff für viele Maschinen, auch Produkte wie Plastik stellen wir daraus her. Der weltweite Bedarf ist daher enorm, während die Quellen, aus denen wir das schwarze Gold beziehen, immer kleiner werden. Allerspätestens dann müssen wir uns fragen: Können wir überhaupt ohne Erdöl leben?
„Ach du meine Güte! Wo sind wir da hineingeraten? So viele Probleme sind offensichtlich, und trotzdem wird scheinbar nicht viel dagegen unternommen.“
Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, muss man ganz am Anfang beginnen. Und das meine ich wortwörtlich: Der Urknall hat alles in Gang gesetzt. Damit wir aber nicht hilflos durch die endlose Weite dümpeln, gibt uns der Autor freundlicherweise Fatima an die Hand. Sie weiß genau, wie die Welt funktioniert, und nimmt ihre Leserinnen und Leser mit auf eine Reise, die auch vor der Zukunft nicht Halt macht. Denn das ist, was zählt: Ob wir uns in einer gesunden Zukunft wiederfinden können, oder ob wir mit unserem Erdöl-Hunger uns selbst ein Ende setzen.
Warum müssen wir aber am Urknall beginnen? Ganz einfach: Weil Erdöl im Wesentlichen aus zwei Atomen besteht – Wasserstoff und Kohlenstoff. Und die müssen auch irgendwann entstanden sein. Daher ist diese Geburt wichtig. Auch der Aufbau der Moleküle ist wesentlich, da Erdöl vor allem aus Kohlenwasserstoffketten besteht. Mit diesem Grundwissen können wir dann verstehen, wo das Erdöl herkommt, das wir heute aus den Tiefen der Erde pumpen.
Dann kommen die wichtigsten Aspekte: Wie wir zurzeit mit unseren Ressourcen umgehen und welche Wege wir einschlagen müssen, um zukünftig unabhängig vom Erdöl zu leben. Es wird schnell klar, dass es keinen anderen Ausweg gibt.
Mit Wimmelbuchcharakter
Dieses große Buch ist wahrlich eine Reise, die aber ein gewisses Maß an Interesse voraussetzt. Denn Autor Jakob Winkler verlangt einiges ab. In ausführlichen, anspruchsvollen Texten erklärt er auf chemischer, physikalischer und biologischer Basis, wie die Welt mit Erdöl funktioniert. Zwar baut er seine Informationen flüssig auf und markiert auch wichtige Begriffe, doch muss man sich schon sehr konzentrieren, um die Zusammenhänge zu verstehen. Zumindest einige Informationen lagert er in einer „Wissensbibliothek“ am Ende aus.
Der Text gliedert sich in großflächigen Illustrationen ein, die unfassbar detailliert gezeichnet wurden. Es gibt so viel zu entdecken, dass man schon mit Überforderung zu kämpfen hat – Text und Illustrationen sorgen für eine konstante Befeuerung der Sinne. Gleichzeitig ist es aber auch die Stärke des Buches: Man mutiert zum eifrigen Entdecker und versucht, die Informationen des Textes mit den Bildern in Einklang zu bringen. Dadurch ist das Buch nicht mal eben nebenher beendet, sondern lädt immer wieder zum Stöbern ein. Insbesondere die Zukunftsaussichten muten sehr futuristisch an und bringen einem zum Staunen.
Fazit
Ein gigantisches Werk, das mit viel Detailarbeit aufschlüsselt, was wir tun müssen, um in einer nachhaltigen Welt zu leben.
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