Die Klassiker unter den Streichen
Kinder testen gerne ihre Grenzen aus, und Eltern müssen dementsprechend reagieren. Doch dann gibt es auch Kinder, die über das Ziel hinausschießen und unbelehrbar sind. Ganz üble Gesellen sind Max und Moritz sowie Maus und Molli, die für ihr Leben gerne Streiche spielen – aber am Ende auch die Rechnung tragen. Nicht mehr ganz zeitgemäß, aber nach wie vor ein Klassiker, sind ihre Streiche in diesem Buch vereint.
„Gott sei Dank! Nun ist’s vorbei mit der Übeltäterei!!“
Bereits über 150 Jahre ist es her, dass Wilhelm Busch die Lausbuben Max und Moritz ihre sieben Streiche spielen ließ. Und ihr Schabernack hat es in sich: Da werden die Hühner gehängt, der Hund gequält und die Pfeife vom Lehrer Lämpel zur Explosion gebracht. Bis heute faszinieren Max und Moritz, und wohl jeder weiß ein Exemplar der Geschichte im Haushalt der Großeltern stehen. Doch das war nicht Buschs einzige Geschichte, die auf satirische Art und Weise zum Besten gebracht wurde.
Anfang 1880 brachte er ein weiteres Buch auf dem Weg: Die Hunde Plisch und Plum waren ebenfalls nicht um Blödsinn verlegen und brachten ihre Herrchen ordentlich in Verlegenheit. Ebenfalls in sieben Kapiteln und in unübertroffener Reimform geschrieben, erleben die beiden Rüden so einige unterhaltsame Abenteuer. Allerdings geht ihre Geschichte besser aus als die von Max und Moritz, die bekanntermaßen am Ende an die Gänse verfüttert werden.
Als dritte Streichespieler treten die Mädchen Maus und Molli auf, die 1925 nach Wilhelm Busch geschrieben und von Carl Storch illustriert wurden. Zwar konnten sie nicht an den Erfolg von Max und Moritz anknüpfen, aber man kann sich sehr gut vorstellen, dass die Schwestern gemeinsam mit den Buben ordentlich für ein Durcheinander gesorgt hätten.
Altbacken, aber nach wie vor beliebt
Dass die Geschichten definitiv nicht mehr zeitgemäß sind, merkt man alleine schon anhand einiger problematischer Formulierungen, die nicht mehr genutzt werden sollten. Hier kann man sich natürlich drüber streiten, ob eine Überarbeitung nicht sinnvoll wäre. Zumindest eine Stellungnahme seitens des Verlags wäre im Nachwort wünschenswert gewesen. Ansonsten ist es aber interessant zu lesen, wie die Geschichte entstanden ist und zum Kassenschlager wurde.
Fazit
Nach wie vor sind die Geschichten um Max und Moritz noch in vielen Kinderzimmern zu finden. Auch Maus und Molli sowie Plisch und Plum haben ordentlich was auf dem Kerbholz. Wer Lust auf diese Klassiker hat, findet in dieser neuen Auflage, was er sucht.
Wilhelm Herbert, Wilhelm Busch, Esslinger
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