Survivors: Die Flucht beginnt
- Schneiderbuch
- Erschienen: September 2021
- 3
Illustrationen von Theresa Tobschall; Hardcover, 124 Seiten
Band 1 von 4 aus der Survivors-Reihe
ISBN: 9783505144509
Ein spannendes Fisch-Abenteuer mit ernster Thematik
Zacky ist schnell klar, dass etwas nicht stimmt: Das Korallenriff stirbt – und mit ihm seine Bewohner. Als aus den Tiefen ein merkwürdiger Fisch aufsteigt und ihn vor einer gefräßigen Gefahr warnt, steht fest, dass die überlebenden Riffbewohner fliehen müssen. Doch wohin? Ein Plan muss her …
„Der seltsame Schwarm aus den letzten Überlebenden des Riffs glitt quälend langsam durch den warmen Ozean. Wie ein einziger großer Fisch bewegten sich die vielen Körper.“
Eines Tages ist alles anders: Das Wasser ist ungewöhnlich warm, die Korallen werden weiß und alle entwickeln einen unstillbaren Hunger. Das Riff wird für seine Bewohner zu einer Todeszone. Viele fallen gefräßigen Mäulern zum Opfer, andere verhungern dagegen, weil sie kein Futter mehr finden. Auch Zackys Lieblingsmahlzeit, Plankton, ist nicht mehr zu finden. Was ist nur los? Zackys Freundin Scir, ein Steinfisch, hat die Antwort: Es ist übersonnenwarm. Das heißt, dass es wärmer ist, als es normalerweise sein sollte. Die Folge sind Erschöpfung und ein Hunger, der die Riffbewohner sich gegenseitig auffressen lässt.
DonDon, ein Fisch aus der Tiefsee, bestätigt Zackys Befürchtung, dass es noch schlimmer kommen wird: Gefräßige Wesen lauern dort, die nur auf die Nacht warten, um nach oben zu steigen und die letzten Fische des Riffs zu fressen. Die einzige Möglichkeit besteht darin, zu Survivors zu werden: Sie müssen den Ort verlassen und eine neue Bleibe finden. Doch gibt es noch irgendwo Sicherheit? Höchste Zeit, sich auf die Suche zu machen …
Eine ungewöhnliche Gemeinschaft
Wie der Titel Survivors: Die Flucht beginnt schon verrät, ist dieses Buch der Start einer abenteuerlichen Reise durch den Ozean. Dabei schließen sich Fische aller Art zusammen, um in der Gemeinschaft sicher vor Gefahren zu sein. Der Autor orientiert sich an reale Arten und hält sich nicht mit Fischen auf, die – wie Hering oder Thunfisch – jedem bekannt sind, sondern bedient sich aus einer reichhaltigen fischigen Fauna: Leopard-Drückerfisch, Riemenfisch, Wanderhai oder Drachenmuräne. Für jeden Tierfreund ist dies natürlich ein El Dorado in Buchform.
Auch hat sich der Autor bemüht, möglichst naturgetreu die Lebensweisen der Fische darzustellen und diese in die Geschichte einzubauen. Das funktioniert auch, ohne dass es gekünstelt wirkt. Schwieriger wird es da, wenn man das große Ganze verstehen möchte: Thema sind etwa der Klimawandel und die daraus resultierende Korallenbleiche, also das Absterben der Korallen. Da diese Phänomene schon von Natur aus sehr komplex sind, muss der Autor oft abstrakt arbeiten, um sie passend mit einzubauen. Selbst für Erwachsene wird der Zusammenhang nicht immer ersichtlich sein.
Dadurch hat der Schreibfluss etwas gelitten, und man kommt beim Lesen immer wieder ins Stocken. Auch die sehr explizite Sprache von sterbenden Fischen, solchen, die gerade gefressen werden, und dem häufigen Wort „Tod“ ist gewöhnungsbedürftig und hätte sanfter formuliert werden können. Demgegenüber stehen naturgetreue, freundlich anmutende schwarzweiße Illustrationen, die der Geschichte den Ernst nehmen. Man fragt sich unweigerlich, wie man sich emotional auf das Buch einlassen soll.
Fazit
Grundlegend eine spannende Geschichte mit ernstem und nachvollziehbarem Hintergrund. Nicht immer erschließt sich der Kontext in der Geschichte. Die wunderbaren Zeichnungen entschädigen aber für ein paar Patzer.
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