Ein Klassiker zur Weihnachtszeit
Ebenezer Scrooge ist ein Geizkragen, dem besonders Weihnachten zuwider ist: Die ausgelassene Fröhlichkeit vermag ihn nicht zu erreichen, und dass sein Schreiber Bob zum heiligen Abend frei haben möchte, kommt ihm einem Diebstahl gleich. Doch als er von seinem verstorbenen Geschäftspartner Marley und anschließend von drei Geistern heimgesucht wird, ändert sich Scrooge grundlegend.
„Ein erpresserischer, blutsaugerischer, schäbiger Filz, ein raffgieriger zupackender alter Sünder war er! Hart und scharf wie ein Kiesel, aus dem der Stahl nie einen edlen Funken geschlagen hat, versteckt, verschlossen und einsam wie eine Auster.“
Charles Dickens‘ Weihnachtsgeschichte ist wohl eine der bekanntesten Erzählungen und entstand Mitte des 19. Jahrhunderts. Seitdem wurden viele überarbeitete Auflagen auf den Markt gebracht, Filme und Comics gleichermaßen veröffentlicht. Es ist eine Mahnung an die Freundlichkeit und Nächstenliebe, die uns besonders an Weihnachten einander näherbringen sollen. Scrooge als ewiger Miesepeter ist die richtige Person, um zu zeigen, dass man seine Einstellung zum Leben völlig auf den Kopf stellen kann.
Denn besonders die drei Geister der vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Weihnacht halten vor Augen, wer man ist und woher man kommt. Auch Scrooge muss erkennen, dass er durch seine Art einen Schutzpanzer um sich herum aufgebaut hat, um sich vor Ablehnung zu schützen. Dadurch wurde er aber erst recht einsam. Dass Dickens jedoch ein Happy End für Scrooge bereithält, dürfte jedem klar sein.
Altbekannt und geliebt
Zum Inhalt sei an dieser Stelle auch nicht mehr viel zu sagen, schließlich ist die Geschichte über 150 Jahre alt und trotzdem zeitlos. Das merkt man auch am Schreibstil, fällt hier aber nicht unangenehm auf, da es einfach zum Gesamtbild passt. Enttäuschender sind dagegen die Illustrationen, die von Lisbeth Zwerger vermutlich mit wässrigen Farben gefertigt wurden. Dadurch fehlen die Leuchtkraft und ein weihnachtliches Ambiente. Überhaupt wirken die Bilder sehr altbacken und wenig freundlich. Beim alten Scrooge mag das passen, aber es gibt auch Szenen, die deutlich mehr Freundlichkeit vertragen hätten. Schade ist auch, dass darauf verzichtet wurde, die Geister der vergangenen und gegenwärtigen Weihnacht zu verbildlichen.
Fazit
Ein Klassiker, der zu Weihnachten gehört – ob als Buch oder Film. Auch wenn die Bilder enttäuschen, verliert man sich wie immer schnell in der Geschichte.
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