Schlangenalarm

Lange müssen Lucy, Tristan und Natalie auf ihren ersten Fall warten. Doch der hat es dann gleich in sich. 25 Tiere sind aus einem Zoogeschäft verschwunden. Wer steckt hinter dem Diebstahl? Ben Baglio startet mit ";Schlangenalarm"; die Krimireihe ";Ein Fall für die Tierdetektive";.

Lucy, Tristan und Natalie gründen den Detektivclub ";Tierdetektive";. Sie möchten helfen entlaufene Tiere wieder zu finden. In der Zoohandlung von Christine, der Cousine von Tristans Mutter, dürfen Sie ihre erste Werbeaktion für den Club starten und hängen dort Plakate auf.

Doch der erste Fall lässt zunächst lange auf sich warten und beinahe macht sich tiefe Enttäuschung breit, als ausgerechnet in Christines Zoogeschäft eingebrochen wird und ein Großteil der Tiere verschwunden sind: Schlangen, Kaninchen, Chinchillas, Reptilien und zu aller Schrecken auch Christines Hund Max. Die Tierdetektive machen sich sofort an die Nachforschung, wenn auch mit einem etwas schlechten Gewissen, haben sie doch so sehr einen richtigen Fall beigesehnt.

Die Verdächtigenliste wird schnell immer länger und wenn auch jeder der Detektive von seinem ";Favoriten"; überzeugt ist, handfeste Beweise gibt es keine. War es Mrs Harper, die alte Dame, die Schlangen nicht ausstehen kann? Was ist mit der merkwürdigen Frau mit Sonnenbrille und dem Plan, auf dem das Zoogeschäft markiert ist? Oder war es gar der kleine Junge Rob, der so gern ein Kaninchen haben würde, es ihm aber seine Mutter nicht erlaubt?

Merkwürdigerweise aber kommen auf einmal nach und nach alle vermissten Tiere wieder zum Vorschein und die Tierdetektive erkennen, dass ihre bisher verdächtigten Personen keineswegs die Tat begangen haben können. Doch da ist ja noch der blonde Mann, der sich so sehr für die kostbaren Reptilien interessiert und genau die sind noch nicht wieder aufgetaucht. Lucy, Tristan und Natalie verfolgen den Mann bis zu einem alten verfallenen Haus in einem Wald und machen eine überraschende Entdeckung. Etliche Reptilien werden dort in Käfigen und Terrarien gehalten und es stellt sich heraus, dass der blonde Mann im großen Stil wertvolle Tiere entwendet und weiterverkauft.

Ben Baglio lenkt durchaus amüsant und mit kindlichem Verständnis den Blick auf mögliche Verdächtige. Beinahe hinter jeder Person, denen die Detektive begegnen, scheint sich der Täter zu verbergen - aus Sicht der Kinder ist das auch plausibel und nachvollziehbar. Doch die Verdächtigungen haben schnell ein Ende und der Leser wird ebenso überrascht über die Rückkehr der Tiere sein und dabei fieberhaft versuchen, das eigentliche Motiv für die Tat zu entdecken.

Die Recherchearbeiten der drei Kinder sind allerdings kaum als solche zu bezeichnen. Viel mehr zufällig gibt es die eine oder andere Andeutung und erst zum Ende kommt so etwas wie richtige Spannung auf. Bis dahin unterhält Baglio ohne viel Tiefgang mit unterhaltsamen und locker erzählten Passagen, die kurz und knapp die Handlung vorantreiben und bei denen viel humorvolle Dialoge den soliden Spannungsbogen ergänzen. Neues wird nicht geboten und die Charaktere bleiben, wie oft bei Kinderbuch-Reihen, austauschbar. Nicht mehr als nettes Ergänzungsmaterial sind die zahlreichen s/w-Illustrationen.

Fazit:

Leichte und lockere Kost für kleine Krimifans. Die Tierdetektive unterhalten nach bekannten Mustern mit einer humorvoll erzählten Geschichte. Für erfahrene Leseratten und Hobbydetektive wird aber wohl kaum die richtige herausfordernde Unterhaltung geboten.

Stefanie Eckmann-Schmechta