Romantik im Kinderbuchregal. Moritz Petz und Quentin Gréban erzählen eine Lovestory und greifen dabei ganz tief in die Kitsch-Kiste. Wer`s mag, oder den Romatiker im eigenen Kind vermutet, der wird hier schwelgen und schmelzen, aber so manchem wird der Zugang vermutlich etwas schwerer fallen. Aber wer weiss schon so ganz genau, was sich alles in unseren Kindern verbirgt?
Wie schön könnte doch ein Urlaub am Meer sein, wenn nicht der Igel eine so große Sehnsucht nach der Maus hätte. All seine Gedanken kreisen nur um die Maus, er fiebert dem Wiedersehen entgegen. Nicht besser geht es der daheim gebliebenen Maus. So zählen beide die Tage bis zum Wiedersehen und verwenden all ihre Energie darauf, an den anderen zu denken. Als dann endlich ist der große Tag gekommen ist, laufen sie um ein Haar aneinander vorbei...
";Ich freu mich so auf dich"; erzählt die Geschichte einer großen Liebe zwischen Igel und Maus. Dabei setzen Moritz Petz und die Illustratorin Quentin Gréban ganz auf Romatik. Gerne greifen sie auf Klischees zurück um die tiefen Gefühle der beiden füreinander zu beschreiben. Sei es die Muschel mit Meeresrauschen, der Stern gleich links neben dem Mond oder das Lied, zu dem die beiden immer tanzen. Dagegen ist natürlich grundsätzlich nichts einzuwenden, zweifelhaft scheint mir allerdings, ob die angedachte Zielgruppe hiermit nicht vielleicht überfordert ist. Wunderbar ist es, daheim einen Freund zu haben, auf den man sich freut, dem man ein Geschenk mitbringt und einen langen Brief schreibt. Aber wirkt es nicht auf Kinder eher beängstigend und verstörend, dass man das Ende einer Reise ans Meer kaum erwarten kann, schöne Dinge des Lebens nicht wirklich schön sein können, so stark und verzehrend ist die Sehnsucht nach dem Anderen? Diesem Buch fehlt es an Leichtigkeit und Schwung, stattdessen macht Melancholie sich breit.
Lediglich der unerwartete Höhepunkt am Ende der Geschichte, als die beiden beim heiss ersehnten Wiedersehen zunächst aneinander vorbei laufen, verleiht dem Erzählten einen gewissen Unterhaltungswert. Aber - keine Angst! Am Ende liegen sie sich im gemeinsamen Heim glücklich in den Armen und beschließen: ";Beim nächsten Mal verreisen wir gemeinsam."; Die Botschaft dieses Buches erscheint mir kaum zu transportieren. Schade ist das besonders um die Bilder, denn in bekanntem Stil gelingen Quentin Gréban auch hier wieder wirklich liebenswerte Illustrationen und Charaktere die verzaubern könnten. In Kombination mit den Texten allerdings schauen die Protagonisten dann aber doch viel zu traurig, der Blick zum nächtlichen Mond will das Herz zerreissen. Etwas weniger Kitsch, etwas weniger Glitzern in den Augen, dafür ein bischen mehr Humor und Lässigkeit hätten diesem Buch gut getan!
Fazit:
Dieses Buch gehört eher in die Hände verliebter Erwachsener (wenn man es kitschig mag) denn in das Kinderbuchregal.
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