Drei kuschlige Detektive erobern die Leserherzen
Petersilie und Einstein geht es bei der Familie Sonnenschein auf dem Gut Erlenbach richtig gut. Die etwas manierierte weiße Alpaka-Dame und der geduldige gescheckte Lama-Hengst haben längst erkannt, dass sie zwar die Menschensprache verstehen, andersrum aber die Menschen leider keine Lama-Sprache sprechen. Das gemütliche Leben der beiden wird jedoch durchgerüttelt, als die Sonnenscheins eines schönen Morgens ankündigen, dass ein weiteres Lama einziehen wird.
Vokuhila erweist sich als fröhlich plappernder schwarzer Hengst, der mit Petersilie und Einstein schnell Freundschaft schließt. Als eines Nachts bei den Sonnenscheins eingebrochen wird, beschließen nicht nur die Sonnenschein-Mädchen und ihre Freunde, eine eigene Detektivgruppe zu gründen, auch die drei Lamas wollen die Tat auf eigene Faust aufklären. Da kommt es grad gelegen, dass Vokuhila weiß, wie man das Gatter öffnen kann. Alle machen sich auf, um den Einbrecher zu finden.
Witzig, frech und unterhaltsam
Die Autorin Heike Eva Schmidt hat die richtigen Zutaten gewählt, um ihre neue Detektiv-Serie auf den Weg zu bringen. Die beiden Lamas und das Alpaka sind in jeder Hinsicht ein Genuss. Zum einen, weil sich Lamas mit ihrer friedlichen Art längst in die Herzen der Menschen geschlichen haben, zum anderen aber auch, weil die Autorin ihre drei tierischen Helden mit so viel Witz versehen hat, dass man gar nicht anders kann, als sie zu mögen. Gut gelungen ist aber auch die Zusammenstellung der Kinderbande, wenn sie auch auf den ersten Blick bedeutend weniger erfolgreich operiert als die Lamas. Das teilweise unbewusste Zusammenspiel der beiden Gruppen führt schließlich zum Erfolg. Dass das gesamte Setting rund um das Gut Erlenbach wunderbar passt, legt mit dem Polizisten und Familienvater Knut Sonnenschein die Grundlage für viele weitere geheimnisvolle Fälle.
Köstlich illustriert
An sich braucht ein Roman für Kinder ab 8 Jahren nicht mehr unbedingt Illustrationen, um die Leselust zu erhalten. Aber hier sind mit den Zeichnungen von Nikolai Renger kleine Höhepunkte gesetzt worden, die wunderbar zum Text passen. Der Illustrator gibt den Lamas just das Gesicht, das man sich aufgrund der Beschreibung der Autorin vorstellt – und nimmt den Witz der Erzählung bei seinen Zeichnungen auf eine köstliche Art mit. Damit rundet er das gelungene und locker geschriebene Kinderbuch – das übrigens auch Erwachsenen vergnügliche Lesemomente beschert – auf eine sehr spezielle Art ab. Nach diesem Auftakt wünscht man sich auf jeden Fall mehr von der Bande und hofft auf den Einfallsreichtum der Autorin, den Lamas neue Detektiv-Aufgaben zuzuschustern.
Fazit
Um einen Leseanreiz muss man bei diesem Buch nicht besorgt sein: Was das Cover verspricht, hält der Text auf jeden Fall ein. Die drei Lamas mit ihren Hausmenschen, den Sonnenscheins, wachsen einem sofort ans Herz und entlocken so manches Schmunzeln. Dazu tragen auch die witzigen Illustrationen bei.
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