Ein Held, von dem man nicht genug bekommen kann
Die Geschichte von Henry und seinem Zwergmammut Norbert geht weiter. Dieses Mal geht es nach Kreta, wo Oma und Henry Urlaub machen wollen. Dass Norbert mitreist, versteht sich von selbst. Denn das Zwergmammut will nicht nur dort sein, wo sein Freund Henry ist, Griechenland ist auch das Land der Vorfahren von Norbert. Womit die beiden Freunde aber nicht gerechnet haben, ist, dass das Zwergmammut für einige Aufregung sorgt. Sogar der ehemalige König von Griechenland hat ein Auge auf Norbert geworfen: Er möchte das Zwergmammut als Gastgeschenk für sich beanspruchen. Obwohl Henry überzeugt ist, dass Norbert fest zu ihm gehört, wird er mit der Zeit ganz unsicher: Wäre es für Norbert selber nicht das Beste, im Land seiner Vorfahren zu bleiben?
Mit den Zweifeln umgehen können
Primär lässt Knut Krüger seine beiden Figuren aus Nur mal schnell das Mammut retten in diesem Roman weitere Abenteuer bestehen. Er bleibt dabei bei dem witzigen Erzählstil des ersten Bandes, verfeinert ihn gar noch etwas. Dennoch wird schnell klar, dass es nicht nur um eine Fortsetzung mit den beiden beliebten Figuren geht, sondern auch eine ganze Ladung Tiefgang in den Roman gepackt worden ist. Das Wichtigste dabei: Henry muss sich Gedanken darübermachen, ob er seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse hintenanstellen und eine Entscheidung treffen muss, die für seinen Freund Norbert die Beste ist. Aber was ist denn wirklich das Beste für das Zwergmammut? Diesen Konflikt muss der kleine Held mit sich ausmachen – und gibt dabei den jungen Leserinnen und Lesern gleich einen Hinweis darauf, dass man manchmal auch gegen sein Herz entscheiden muss.
Erziehung ist gar nicht so einfach
Tiefgang findet sich aber durchaus auch im Bereich der verschiedenen Situationen, in denen Henry versucht, seinen Freund Norbert zu erziehen. Das ist nämlich gar nicht so einfach, wenn man es mit jemandem zu tun hat, der gar keine Lust hat, sich erziehen zu lassen. Was Henry mit Norbert erlebt, wird bei den kleinen Leserinnen und Lesern wohl die eine oder andere Konfliktsituation mit den Eltern in Erinnerung rufen. Und damit animiert diese Geschichte auch zu einem Sichtwechsel und dazu, vielleicht hin und wieder etwas weniger bockig auf die Erziehungsmassnahmen der Eltern zu reagieren. Dennoch bleibt Autor Knut Krüger hauptsächlich beim grundsätzlichen Ziel: den jungen Leserinnen und Lesern einen unterhaltsamen Roman zu präsentieren, der von Situationswitz und bestechend sympathischen Helden lebt. Die Illustrationen von Eva Schöffmann-Davidov sind zusätzliche kleine Highlights im Buch.
Fazit
Knut Krüger hat den beliebten Figuren aus einem Band seiner Serie „Nur mal schnell...“ einen eigenen Roman gewidmet – und das mit Erfolg. Die Abenteuer, die Henry und Norbert in Kreta bestehen müssen, lockt nicht nur Kindern, sondern auch Erwachsenen ein Lächeln auf die Lippen.
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