Eine eiskalte, gefahrvolle Welt voller nervenzerreißender Abenteuer
In einer Welt voller Eis und Schnee, Kälte und Stürme leben die Menschen und andere Wesen in kleinen Dörfern oder Städten zusammen. Diese Orte sind meilenweit voneinander entfernt und werden nur ab und zu von Pionieren angefahren, die Handel treiben und Nachrichten von der Außenwelt bringen.
Die Dörfer sind von hohen Zäunen umgeben und nur die mutigsten und stärksten Männer trauen sich heraus, um zu jagen. Denn unter dem Eis leben Monster und Leviathane, die rasend schnell heranpreschen und jeden bei lebendigem Leib verspeisen. Natürlich lebt so eine Gemeinschaft von Sagen und Verboten, um zum einen die Langeweile zu vertreiben und so wenige Mitglieder wie möglich zu verlieren.
In dem Dorf der Feura lebt der kleine Waisenjunge Ash. Er wird von Familie zu Familie herumgereicht, weil er doch anders ist als alle anderen und immer Ärger macht. Er scheint nie derjenige sein zu dürfen, der er gerne sein möchte. Oft unüberlegt und spontan, voller Abenteuerlust und Melodien, findet er niemanden, bei dem er sich wohl fühlt. Schon gar nicht bei Tobu, einen schweigsamen Yeti, der sonst nur allein lebt und seine Fertigkeiten im Kampf trainiert. Er ist Ashs letzte Chance, bevor er von den Feura ausgestoßen wird.
Aber dann kommen Pioniere, und mit ihnen die Hoffnung auf ein Leben …
„Ash schaute zur Siedlung. Sie war sein Zuhause gewesen. Doch hier war er nicht länger willkommen, ob es ihm passte oder nicht. Und er wusste nicht einmal ob das je anders gewesen war.“
Ash ist auf der Suche nach seinen Eltern. Er glaubt, dass sie ihn im Dorf nur zu seiner Sicherheit gelassen hatten, da auch sie Pioniere waren. Doch in Ash hat sich eine Kraft offenbart, mit welcher er nicht im Dorf bleiben kann und deren Wunder er erkunden muss: Er hat Melodien im Kopf und wenn er diese singt, kann er sich mit den Leviathanen unterhalten. Doch viele haben Angst vor dieser Fähigkeit, da sie vor vielen Jahren zu einer Katastrophe geführt hat.
Gemeinsam mit Kapitänin Nuk, einer Walrossfrau, und ihrer bunten Crew lernt Ash endlich das Leben kennen; voller Gefahren und knappen Rettungen, Freundschaft und Gemeinschaftlichkeit. Und er erfährt mehr und mehr über seine Eltern und die Klangweber – jene, die ihm alle seine Fragen beantworten könnten.
Epische Weltenbildung und Spannung pur
Jamie Littler ist eigentlich ein Illustrator und dies ist sein erstes Kinderbuch, gespickt mit vielen, teils ganzseitigen Illustrationen.
Seine Welt ist unwirtlich und abweisend. Die Karte zu Beginn des Buches zeigt eine karge Landschaft voller magischer Orte, wie Himmelsbrück und Weltengebirge. Ash ist hier wie ein kleines Licht, welches herzerwärmend und auch oft sehr lustig durch die Geschichte führt. So schmächtig und ungelenk er auch ist – Tobu, der Kampfyeti kann ein Lied davon singen – so offen und abenteuerlustig ist er. Wie jeder „normale“ Junge, hat er auch Angst und fühlt sich allein, doch die Reise ist ein Weg zu sich selbst und aufgeben ist keine Option.
Jamie Littler hat tolle, abwechslungsreiche Figuren kreiert, die ihresgleichen suchen. Geheimnisvolle, mutige und auch zwielichtige Gestalten, die sich erst noch beweisen müssen, sind Ashs Gefährten und auf ihrem Weg treffen sie auf unglaubliche und fesselnde Gefahren.
Das Buch ist mit 400 Seiten sehr umfangreich und kann sicher einige Lesende ein wenig einschüchtern. Jedoch ein Blick hinein, und sie werden von den ausdrucksstarken und wirklich tollen Illustrationen gepackt. Sie machen einen Großteil des Buches aus und bieten immer wieder kleine Verschnaufpausen in der aufregenden Geschichte.
Dies ist der erste Teil einer Trilogie, die wahrlich begeistert.
Fazit
Ash ist ein Held, mit dem man sich gut identifizieren kann und der die Lesenden von der ersten Seite an fasziniert. Die Welt des Buches ist originell, manchmal düster, aber auch ungemein abenteuerlich, sodass man das Buch trotz seines Umfangs sehr gerne verschlingt.
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