Ein Lächeln für alle
Eigentlich ist etwas Ansteckendes in den meisten Fällen eher unbeliebt und man möchte es nicht haben. Häufig handelt es sich dabei um Schnupfen, Husten oder Heiserkeit, was alles andere als angenehm ist. Dabei gibt es eine Sache, von der sich wahrscheinlich die meisten Menschen gerne anstecken lassen, denn ein freundliches Lächeln lehnt wohl kaum jemand ab und oft überträgt sich die freundliche Stimmung dann von einer zur anderen Person. Aber was macht man, wenn man plötzlich irgendwo ein besitzerloses Lächeln findet? Diese Frage stellt sich Bär, als er nach seinem Winterschlaf im spiegelnden Wasser ein riesengroßes Lächeln in seinem Gesicht findet, das unmöglich ihm gehören kann. Was soll er nur tun?
Dem riesengroßen Lächeln auf der Spur
Nachdem Bär aus seinem Winterschlaf erwacht ist, spürt er den Frühling mit seiner Wärme und seinen wunderschön glitzernden Tautropfen und kleinen Blümchen überall. Als er zum Teich kommt, sieht er ein strahlendes Lächeln auf seinem Gesicht, welches seiner Meinung nach unmöglich sein eigenes sein kann. So schön das Lächeln auch ist, er findet, dass er es auf keinen Fall behalten kann und macht sich somit auf die Suche nach seinem rechtmäßigen Besitzer. Überall im Wald verteilt er Zettel, damit der Besitzer des Lächelns weiß, wo sich sein Lächeln befindet und wo er es abholen kann. Ob eins der Tiere des Waldes eine Idee hat, wo plötzlich die ganzen gefundenen Lächeln herkommen?
Die Sache mit dem Lächeln
Nach Post für dich ist Lächeln gefunden der zweite Band rund um den tapsigen und etwas naiven Bären. Wie im ersten Band schafft er es auch in der neuen Geschichte, die anderen Waldtiere ein Stück aus ihrem hektischen Alltag zu holen und sie alle ein wenig enger zusammenrücken zu lassen. Der Text, der sich an Kinder ab vier Jahren richtet, verteilt sich dabei auf mehrere Abschnitte, die pro Seite zwischen drei und sechzehn Zeilen umfassen.
Die Sprache ist altersgerecht und gut zu verstehen. Ein hoher Anteil wörtlicher Rede lässt die Geschichte lebendig wirken und bietet sich gut zum Vorlesen mit unterschiedlichen Stimmlagen an. Die Handlung selbst wirkt jedoch etwas konstruiert und teilweise sperrig und es stellt sich für Kinder die Frage, warum Bär nicht merkt, dass es sich im spiegelnden Wasser um sein eigenes Lächeln handelt. Dass er es nicht für möglich hält, dass er selbst ein so riesengroßes Lächeln im Gesicht haben kann, erschließt sich für vierjährige Kinder oft noch nicht. Die Intention der Geschichte, dass ein freundliches Lächeln ansteckend ist und man es verschenken kann, ohne es wegzugeben, kommt am Ende dann etwas belehrend. Davon abgesehen wirkt der liebe und tollpatschige Bär mit seiner Gutmütigkeit wie auch in der ersten Geschichte sehr sympathisch, genau wie seine Waldfreunde, die auch alle wieder ihre speziellen Charakterzüge zeigen.
Bildliche Gestaltung
Die Illustrationen der Geschichte wirken schön bunt und freundlich. Wer den ersten Band kennt, wird die verschiedenen Figuren ohne Probleme wiedererkennen. Die abgebildeten Szenen erstrecken sich häufig über die gesamte Doppelseite, doch finden sich auf einigen Seiten auch mehrere kleine Einzelbilder. Die Illustrationen ergänzen die Geschichte passend und harmonieren gut mit dem Text. Viele kleine Details laden zum genauen Betrachten und Entdecken ein. Am Ende des Buches findet sich zudem noch eine kleine Bastelvorlage für das Basteln einer Bärenmaske, sodass auch das eigene Gesicht das riesengroße Bärenlächeln tragen kann.
Fazit
Insgesamt eine solide Fortsetzung der Geschichte rund um den freundlichen Bären, die jedoch in der Handlung ein paar Schwächen aufweist und dadurch etwas sperrig wirkt. Wie auch in der ersten Geschichte wirken Bilder und Charaktere sympathisch, was die Defizite in der Handlung etwas ausgleicht.
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