Durch und durch gut, friedlich, besonnen und bescheiden ist er: der Wassermann. Ein Fels in der Brandung, ein Ruhepol, ein heilendes Wesen, das hier mal Streit schlichtet, dort die nötige Basis und Unterstützung gibt.
Und er ist reich beschenkt, mit einem Luxusgut der hochtechnisierten, digitalen Welt: mit Zeit. Weil er sie hat und weil er sie sich nimmt. Weil dem großen Wesen nichts zu klein ist, um ihm Aufmerksamkeit und Hingabe zu widmen. Und weil er die Weisheit besitzt, dass manches einfach seine Zeit braucht: Wachsen und Gedeihen, Lieder-Vorsingen und Streit-Schlichten, Beziehungen-Aufbauen und Mutig-Werden.
Überraschend leichtfüßig und ebenso besonnen wie ihre Hauptfigur widmet sich Dixi-Preisträgerin Leonie Schlager in ihrem ersten Bilderbuch einem großen, archaischen Thema. Setting und Protagonist sind dabei nicht zufällig gewählt - bewusst farbreduziert entführt sie ins Element Wasser, Ursprung des Lebens, Symbol für Reinheit und Weisheit, für Immerwährendes und Immerkommendes, für Sanftheit, Kraft und Stärke gleichermaßen. Und lässt uns damit abtauchen aus den täglichen Anforderungen, lässt innehalten und zur Ruhe kommen. Fordert sanft auf, uns auf das Wesentliche und Eigentliche zu konzentrieren. Denn wer sich die Zeit nimmt, kann ihn vielleicht hören, den Wassermann-Ruf, kurz bevor der Mond voll ist.
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