Amari und die Nachtbrüder

Das Schuljahr endet für Amari mit einem Knall: nachdem sie wie so oft in ihrer Eliteschule gemobbt wird, wehrt sie sich und kassiert prompt einen Verweis. Als schwarzes Mädchen aus einem Problemviertel, das ein Stipendium erhalten hat, ist sie für die privilegierten Schüler ein gefundenes Fressen. Ihre Entschlossenheit und der familiäre Rückhalt haben gereicht, um sich auf ihre Bildung zu konzentrieren. Doch nachdem ihre Mitschüler das unerklärliche Verschwinden ihres 10 Jahre älteren Bruders Quinton thematisieren, gibt es für Amari kein Halten mehr. Niedergeschlagen bereitet sie sich auf einen langen Sommer vor, bis sie sehr ungewöhnliche Post bekommt. Eine Kiste taucht plötzlich im Kleiderschrank ihres Bruders auf und macht aus Amari eine Agentin.

Eine erfinderische Heldin

Ohne einen guten Schulabschluss sinken Amaris Chancen auf einen angesehenen Beruf dramatisch. Genau zum richtigen Zeitpunkt kommt nun die langersehnte Nachricht vom Bruder. Ein Hologramm von ihm schenkt ihr einen kurzen Blick in eine andere, wunderschöne und verwunschene Welt und nominiert Amari für ein Auswahlverfahren in der streng geheimen Oberbehörde: einem Schnittpunkt unserer bekannten Welt mit einer parallelen, voller zauberhafter Fähigkeiten und übernatürlicher Wesen.

Hier hofft sie zum einen, ihren Bruder zu finden und zu retten, und zum anderen, ihre eigenen Stärken zu entdecken und für das Gute einzusetzen. Denn das Böse streckt schon seine Finger nach ihr aus.

Es stellt sich heraus, dass Amari unglaubliche Fähigkeiten besitzt, die bisher nur für Unterdrückung und Tod in dieser Welt verantwortlich waren. Nun muss sie sich und allen in dieser neuen Umgebung beweisen, dass sie dazugehört und nichts Böses im Schilde führt. Dabei erfährt sie zwar wieder viel Ablehnung, doch diesmal hat sie auch Verbündete. Diese schenken ihr Mut und Kraft, sodass sie sich auf die wirklich ausgefallenen und anstrengenden Prüfungen konzentrieren kann. Denn nur so hat sie die Möglichkeit ihre neuen Fähigkeiten zu trainieren und ihren Bruder zu finden.

Aufregend, spannend und wunderbar magisch

Amari und die Nachtbrüder ist ein längst überfälliges Buch voller Abenteuer und Magie mit einer starken und nicht nur in einer Hinsicht magischen afroamerikanischen Protagonistin. Das Buch spricht einige Probleme an, welche People of Color bewegen, wie Ghettoisierung, Vorurteile und mangelnde Möglichkeiten des sozialen Aufstiegs.

Doch Amari ist kein Opfer, die sich ihrer vorgegeben Schablone anpasst. Sie kämpft für ihre Träume, durchbricht Beschränkungen und sie findet ihr Selbstbewusstsein, um für das Gute zu kämpfen. Viele weitere liebevoll gezeichnete, faszinierende und vielfältige Charaktere bringen Witz und Spannung in die Geschichte und erhöhen den Spaß gemeinsam mit Amari alles neu zu entdecken.

Dabei erinnert diese geschaffene Welt an die der Men in Black, besticht jedoch durch zahlreiche neue fantastische Ideen, wie die grandiosen Abteilungen der Oberbehörde, wirklich originelle Figuren und Fähigkeiten und einer sehr lebendigen, packenden und mitreißenden Geschichte.

Fazit

Amari und die Nachtbrüder ist der vielversprechende erste Teil einer Reihe mit einer fesselnden Heldin und vielen besonderen Charakteren. Spannend, magisch und teilweise wunderbar verrückt fesselt dieses Buch bis zur – leider unvermeidbaren – letzten Seite.