Grippe, Neurodermitis und Co.: Ansteckungsgefahr lauert nicht überall
„Wasch dir gründlich die Hände!“, „Fass dir nicht ins Gesicht!“ oder auch „Halte Abstand!“ sind Sätze, die inzwischen aus dem Alltag kaum noch wegzudenken sind. Überall scheint die Gefahr einer ansteckenden Krankheit zu lauern, weit und breit sieht man Menschen mit Masken und Desinfektionsmittel gehören inzwischen bei vielen zur Grundausstattung dazu. Kein Wunder, wenn Kinder vor lauter vermeintlicher Ansteckungsgefahr verunsichert sind und ringsherum eine Bedrohung durch Krankheit sehen. Dass jedoch nicht alle Krankheiten ansteckend sind und der Körper meistens eine ganz gute Abwehr besitzt, erklärt Dagmar Geisler in ihrem Buch Vom Kranksein und Gesundbleiben.
Gesund durch eine starke Abwehr
Krank war wahrscheinlich jeder schon einmal irgendwann. An Bauchweh, Husten, Schnupfen oder Ohrenschmerzen kommt wohl kaum ein Kita-Kind vorbei. Doch woher kommen diese Krankheiten? Ist es einfach Zufall oder gibt es eine Ursache, die dafür verantwortlich ist? Fragen, die irgendwann bei jedem Kind aufkommen und die gar nicht so einfach zu erklären sind, schließlich sind die Erreger für das menschliche Auge unsichtbar. Die Erkenntnis, dass ein Großteil dieser Krankheiten auf Viren und Bakterien zurückzuführen sind, hilft auch dabei den Unterschied zwischen ansteckenden und nicht ansteckenden Krankheiten zu verstehen. Auch ist es beruhigend zu wissen, dass unser Körper den meisten Erregern nicht schutzlos ausgeliefert ist, sondern mit Abwehrkräften und Fresszellen ganz gut gegen fiese Eindringlinge aufgestellt ist.
Doch nicht immer sind Bakterien und Viren schuld und auch unsere Abwehr ist manchmal machtlos. Daher gibt es auch viele Ärzte und verschiedene Arten von Untersuchungen, um diese zu behandeln. Manchmal ist man selbst gar nicht krank, dafür aber jemand, den man sehr gern hat. Auch das ist oft gar nicht so einfach und lässt viele Fragen aufkommen…
Krankheiten als Teil des Alltags
Krank ist niemand gerne, doch leider gehören Krankheiten zu unserem Alltag dazu. Überall begegnen Kinder verschiedenen Formen von Erkrankungen, die auf den ersten Blick erstmal alle recht bedrohlich wirken. Dass von einem Kind mit Diabetes oder Neurodermitis jedoch keine „Gefahr“ ausgeht und es neben ansteckenden auch chronische Krankheiten gibt, erklärt die Autorin Kindern in ihrem Bilderbuch.
In kindgerechter Sprache erklärt sie, wie Eindringlinge in unserem Körper bekämpft werden: „Wächterzellen schlagen Alarm. Fresszellen fressen den Eindringling einfach auf. Abwehrzellen bekämpfen ihn.“ Begleitet wird der Text durch anschauliche Bilder, die dabei helfen, sich eine Vorstellung von den normalerweise unsichtbaren Vorgängen zu machen. Dadurch, dass in den Geschichten die verschiedenen Themen am Beispiel fiktiver Kinder erklärt werden, fällt es den kleinen Lesern (oder Zuhörern) nicht schwer, mit den Kinder mitzufühlen und sie können sich auf diese Weise gut in ihre Situation hineinversetzen.
Die Texte selbst sind unterschiedlich lang. Mal gibt es einen längeren Fließtext, ein andermal finden sich auf der Seite viele verschiedene Sprechblasen oder Infokästen, die eng mit den Bildern zusammenarbeiten und das Buch abwechslungsreich und interessant machen. Auch der Bereich Emotionen kommt nicht zu kurz, schließlich ist es oft gar nicht so leicht mit den eigenen Gefühlen umzugehen, wenn man selbst oder jemand anders schwer erkrankt.
Anschauliche Bilder
Die Illustrationen ergänzen die Texte passend. Die Seiten sind dabei immer wieder unterschiedlich aufgebaut. Mal gibt es einen Textblock, dem ein Bild folgt, ein andermal sind die Bilder im Comic-Stil und die Texte finden sich in Sprechblasen. Immer wieder finden sich ein Krokodil und ein Bär auf den Seiten, die scheinbar von außen das Geschehen betrachten und stellvertretend für die kleinen Leser Fragen stellen oder kommentieren. Auch eher komplexe Dinge werden anschaulich dargestellt, beispielsweise wird die Übertragung von Viren und Bakterien abgebildet, sodass man sie gut nachvollziehen kann. Die Figuren, die mit unterschiedlichen Hautfarben abgebildet sind, wirken freundlich und kindgerecht. Die fröhlichen Farben und die abwechslungsreiche Seitengestaltung lockern das Buch auf, sodass auch das eher ernste Thema gar nicht mehr so bedrohlich wirkt.
Fazit
Insgesamt ein gelungenes Buch, in dem das Thema Kranksein in seinen unterschiedlichen Formen gut erklärt wird. Doch auch das Thema „Gesundbleiben“ kommt nicht zu kurz und hält viele Tipps bereit, wie man sich gut vor Erregern schützen kann und zeigt auch, dass nicht alle Krankheiten ansteckend sind. Sowohl sprachlich als auch inhaltlich passt das Buch gut zum Alter der Zielgruppe und gibt Antworten auf Fragen, die Kinder beschäftigen.
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