Wie berge ich einen unbekannten Schatz?
Die Maus hat ein Problem: Sie hat eine Notiz von einem weit entfernten Vorfahren gefunden, die auf einen verschollenen Schatz hindeutet, aber mehr weiß die Maus nicht. Daher sucht sie den Professor der Mäuseuniversität auf, damit der ihr helfen kann, den Schatz zu suchen. Zwar sagt der Professor, er sei zu alt für solche Abenteuer, aber er hilft aus Neugier der Maus. Sie stellen fest, dass der Vorfahr einst mit einem Schiff im Atlantik untergegangen ist. Sie finden die genaue Stelle heraus und die Maus beschließt, nach dem Schatz zu tauchen.
Der Professor möchte der Maus wegen seines Alters nicht helfen, und so experimentiert sie selbst, wie sie mithilfe einer Taucherglocke in die Tiefe gelangen kann. Bevor ihr erster Versuch gründlich schief geht, erscheint der Professor und beschließt, ihr trotzdem zu helfen. So bauen sie anhand kluger Berechnungen zunächst eine Taucherglocke und später ein Unterwasserboot, das sie in die Tiefen des Meeres bringen soll. Mit ihrer Apparatur schleichen sie sich auf ein Schiff, das sie in die Nähe der Stelle bringt, wo einst das andere Schiff gesunken ist und starten einen abenteuerlichen Tauchgang…
Eine abenteuerliche Mäusesuche
Torben Kuhlmann, der preisgekrönte Autor des Maus-Buchs Lindbergh – Die abenteuerliche Geschichte einer fliegenden Maus hat mit Edison – Das Rätsel des verschollenen Mauseschatzes und nach Armstrong bereits das dritte Buch vorgelegt, das Kindern und Erwachsenen die großen Erfindungen der Menschheit näherbringt und erklärt. Anders als bei den beiden Vorgängern geht es nun dieses Mal nicht in die Luft, sondern in die entgegengesetzte Richtung: nach unten, tief ins weite Meer.
Der NordSüd Verlag hat mit Torben Kuhlmann schon von daher einen guten Fang gemacht, weil bei ihm die Geschichte und die Illustrationen aus einer Hand und daher aus einem Guss kommen. Das hat den Vorteil, dass wirklich alles zusammenpasst. Die Geschichte wird dabei nicht kontinuierlich erzählt, sondern gelegentlich werden Erzählungen weggelassen und durch doppelseitig Bilder ersetzt, in denen die Kinder mit ihren vorlesenden Eltern gemeinsam die Geschichte weiter entdecken und erzählen können. Die Zeichnungen sind qualitativ hochwertig und bis ins kleinste Detail liebevoll gestaltet, hier sieht man die akribische Arbeit dahinter.
Schöne Zeichnungen, Geschichte mit Schwächen
Leider steckt die Arbeit, die man in den Zeichnungen sieht, in diesem Fall nicht auch in der Geschichte. Zwar ist die Geschichte schön gewählt, mit der Suche nach einem Schatz auf dem Meeresgrund und der Erfindung eines Unterwasserbootes. Dass sie allerdings am Ende auf Edison und seine wohl berühmteste Erfindung, die Glühbringe, hinausläuft, das ist dann doch überraschend und durch die Geschichte zuvor nicht gut vorbereitet. Anders als in den anderen Büchern erfährt man über den Erfinder selbst fast nichts, wie er darauf gekommen ist, was ihn zu seinem Tun getrieben hat. Im Grunde hätte die Geschichte auch auf fast jede andere Erfindung hinauslaufen können. Hier hätte man sich gewünscht, dass die Geschichte mehr mit dem Ergebnis zu tun gehabt hätte.
Doch die Geschichte an sich ist spannend und man fiebert tatsächlich der Schatzsuche entgegen und was denn am Ende dabei herauskommen möge. Ist das Schiff die Titanic, oder hat Jules Verne mit seinen 20.000 Meilen unter dem Meer etwas damit zu tun? Kinder und Eltern werden das Ergebnis gerne selber zusammen herausfinden.
Ein paar Extraseiten am Ende des Buches sind der Erfindung des elektrischen Lichts und Thomas Edison gewidmet, mit schönen technischen Zeichnungen und gelungenen Porträts, in altem Sepia gehalten, damit sie älter wirken. Kinder und Erwachsene sollten das Buch unbedingt zusammen lesen, denn beider Fokus liegt bestimmt auf etwas anderem, und so lernen beide voneinander.
Fazit
Mit seiner dritten Maus-Graphic Novel hat Autor und Illustrator Torben Kuhlmann den bislang schwächsten Teil der Reihe vorgelegt, wobei dies Jammern auf hohem Niveau ist. Die Zeichnungen sind qualitativ hochwertig, allerdings ist diesmal die Geschichte der Schwachpunkt, da der Zielpunkt doch eher überraschend ist. Dennoch ist das Buch zu empfehlen, vor allem für schöne Stunden für Kinder, die mit ihren Erwachsenen das Buch zusammen anschauen und gemeinsam lernen wollen. Daher ist das Buch trotzdem lesenswert und der Daumen geht ohne Diskussion nach oben.
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