Modernes Weihnachtsmärchen für Klein und Groß
Advent ist die Zeit der Traditionen. In vielen Familien gehören bestimmte Rituale in den vier Wochen vor Weihnachten einfach dazu, die oft schon seit mehreren Generationen weitergegeben wurden. Häufig handelt es sich dabei um bestimmte Rezepte für Weihnachtsplätzchen, die Farben des Adventskranzes oder auch das tägliche Anzünden einer Adventskerze. Oft wird dazu Tee getrunken und eine Geschichte vorgelesen. Besonders gut in diese Zeit passen Märchen, die wie auch die Weihnachtszeit selbst Wärme und Zusammenhalt vermitteln. Gisela Cölles Der Sternenbaum passt daher genau in diese Zeit.
Sterne als Licht in der Dunkelheit
Allein sitzt ein alter Mann in seinem Haus und erinnert sich an die Weihnachtszeit in seiner Kindheit, als seine Stadt noch nicht so anonym und hektisch war. Jedes Jahr hängte er mit seinen Geschwistern goldene Sterne ins Fenster, um dem Christkind den Weg zu ihnen zu zeigen. Als ihm einfällt, dass er noch goldenes Papier in der Schublade hat, beginnt er Sterne auszuschneiden. Als er sie ins Fenster hängen möchte, kommen ihm Zweifel, ob dass Christkind sie zwischen der grellen Leuchtreklame überhaupt sehen kann. So macht er sich auf den Weg, um das Christkind zu suchen und ihm den Weg zu leuchten.
In der Stadt fällt derweil die Stromversorgung aus und auch die helle Weihnachtsdeko wird vom Wind von den Kaufhäusern gerissen. Alles wird dunkel und still. Der Mann geht mit seinen hellen Sternen weiter durch die Stadt, während die übrigen Menschen ängstlich in ihren dunklen Wohnungen bleiben. Der Dezembermond leuchtet hell, als die Menschen aus den Fenstern schauen und plötzlich entdecken sie in der Ferne ein Leuchten. Froh, der Dunkelheit zu entkommen, machen sich die Stadtbewohner auf den Weg, bis sie beim alten Mann ankommen, der gerade dabei ist, die Sterne in einen Baum zu hängen. Weihnachtslieder singend halten sie sich an den Händen und die Sterne des alten Mannes bekommen endlich ihre Aufgabe!
Märchen über den Zauber von Weihnachten
Gisela Cölle hat mit ihrem Bilderbuch ein modernes Märchen verfasst, das sich seit über 20 Jahren auf dem Markt der Weihnachtsgeschichten etabliert hat. Die Geschichte selbst ist mit Sternen, Licht und Zusammenhalt typisch für die Weihnachtszeit. Die Menschen, die ihre Nachbarn und Nächsten im hektischen Alltag so schnell vergessen und keine Zeit haben, brauchen erst einen Anstoß, um die Weihnachtsmagie wiederzufinden.
Die zeitlose Geschichte richtet sich an Kinder ab vier Jahren, wobei es in diesem Alter noch schwierig sein kann, die tiefere Botschaft des Textes zu verstehen und die Geschichte daher von ihnen als langweilig empfunden werden kann. Die Illustrationen sind schön bunt. Dadurch, dass die Bilder mit Pinsel ohne Konturen gemalt wurden, sind sie jedoch relativ unscharf, sodass sich nur wenig Details erkennen lassen.
Fazit
Alles in allem ist Der Sternenbaum eine schöne Geschichte für die Winter- und Weihnachtszeit, die etwas Licht in die kurzen Tage bringt. Die Geschichte spricht dabei Jung und Alt an, wobei sich die tiefere Botschaft jedoch eher an Schulkinder und Erwachsene richtet.
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