Einfach nur Honig?
An Honig mögen sich die Geister scheiden. Bei manchen findet er nie den Weg auf den Frühstückstisch, bei anderen Familien ist ein Leben ohne Honig nicht denkbar. Doch woher kommt eigentlich diese verlockend goldene Creme, deren Geschmack schwer zu beschreiben ist, müsste man ihn mit anderen vergleichen? Honig schmeckt eben wie… Honig.
Wie findet nun also dieses wunderbare Süß den Weg ins Glas und aufs Brötchen? Dass Honig irgendwas mit Bienen und Blumen zu tun hat und Bienen überhaupt wichtig für uns sind, dürfte den meisten geläufig sein. Allerdings zeigt sich bei Fragen nach weiteren Details dann doch häufig, dass es gewisse Lücken gibt, was das Leben und Wirken der Bienen angeht.
Daher ist das kleine Buch Bei den Bienen nicht nur für Kinder ab 3 Jahren geeignet, sondern erläutert allen Interessierten kurz, knackig und gut verständlich die wichtigsten Zusammenhänge und Lebensumstände von Bienen. Anna Milbourne hat diese Informationen gemeinsam mit der Imkerin Anne Rowberry zusammengetragen und das komplexe Zusammenspiel auf die wichtigsten Fakten reduziert. Ihr gelingt es, auf wenigen Seiten das Gefüge Bienenstock von der Vermehrung, über die Ernährung, bis hin zu den dabei entstehenden Produkten und Effekten (Stichwort Bestäubung) sowie die verblüffend klare Arbeitsteilung anschaulich zu beschreiben.
Einblick in Verborgenes
Zu dieser Einschätzung tragen natürlich auch die vielen Klappen und Gucklöcher bei, die das Entdeckergen in jedem von uns ansprechen. Dabei lässt Anna Milbourne nicht nur Blicke unter Blütenblätter oder Brombeerhecken zu, sondern gewährt auch Einblicke in Orte, die sonst im Verborgenen bleiben, wie in das Innere eines bewohnten Bienenstocks. Doch damit der Honig tatsächlich ins Glas fließt, braucht es menschliche Unterstützung. Daher erlaubt Milbourne zudem einen kurzen Blick auf die Arbeitsweise und benötigte Ausrüstung von Imker*innen, die mit ihrer Arbeit einen wichtigen Teil zum Schutz und zur Pflege von Bienen beitragen.
Das positive Image, dass Bienen zu Recht haben, veranlasste Illustratorin Stephanie Fizer Coleman, kräftige und fröhliche Farben zur Gestaltung der Doppelseiten zu wählen. Die Zeichnungen sind vereinfacht abstrahiert und kindgerecht ansprechend. Sie zeigen nicht nur die Bienen als sehr liebenswerte und unersetzliche Lebewesen, sie versprühen auch eine frühlingshafte Freude und zeigen die unermüdliche Emsigkeit im Bienenleben. Es macht auf jeden Fall gute Laune, die Bilder anzusehen und sich vorzustellen, wie im Frühling bereits bei den ersten Anklängen von Wärme die Bienen ausschwärmen und wir, dank ihres Einsatzes, im Herbst Äpfel, Birnen und Pflaumen genießen können.
Im Zusammenspiel von Text und Bild gelingt es, nicht nur einen Einblick in das Leben der Bienen zu geben, sondern parallel auch eindrücklich zu zeigen, warum Bienen für uns alle existentiell sind und wir alles dafür tun sollten, sie zu schützen. Da bleibt es im Ergebnis nicht aus, dass das Glas Honig auf dem Tisch zukünftig mit ganz anderen Augen und vielleicht ein bisschen Ehrfurcht angesehen wird.
Fazit
Bienen sind, so klein wie sie sind, für uns Menschen existentiell. Guck mal, wer da ist! Bei den Bienen erlaubt einen anschaulichen Blick in das Leben der Bienen und trägt zum besseren Verständnis ihrer Leistung für uns alle bei.
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