Das Leben des großen Meisters humorvoll und abwechslungsreich erzählt
Wolfgang Amadeus Mozart – dieser Name ist Musik, steht für Musik, und er wird von allen Menschen auf der Welt geliebt und bewundert. Dieser Bewunderung verleiht nun der Kölner Kabarettist mit südtiroler Wurzeln Konrad Beikircher Ausdruck, indem er ein Buch für die jüngere Generation über ihn geschrieben hat. Er benutzt diese Sprache der Kinder, damit sie Leben und Werk Mozarts leichter verstehen können, und dies tut er mit viel Humor in seiner leicht kölnisch angehauchten Art.
Das gerade mal 110 Seiten starke Hardcover-Büchlein aus dem Impian Verlag ist aufwändig gestaltet, mit Texten und vielen Bildern (bis auf die Cover alle in schwarz-weiß). Der Text ist zweigeteilt: Zum einen gibt es Kapitel in „Ich“-Form, in denen Beikircher das Leben Mozarts in Episoden quasi autobiografisch erzählt, aber bereits mit den Kommentaren des wissenden Erzählers, der auf sein Leben zurückblickt.
Lustige Zeichnungen und alte Bilder
Neben kleinen Comic-Zeichnungen von Mozart werden immer wieder bekannte Bilder Wolfgangs und seiner Familie eingestreut und die wichtigsten Werke des Kapitels genannt, zum Teil auch mit Verweis auf Aufnahmen zu diesen Werken auf der Seite des Arena-Verlags, die man sich dann anhören kann und somit die Entwicklung in seiner Musik mitverfolgen kann.
In den anderen Kapiteln werden einige Aspekte der „Ich“-Kapitel vertieft, wie Kaiserin Maria Theresia (wie man sich bei Hof benimmt), die Bäsle-Briefe (sehr witzig mit Abdruck einer der Handschriften), dem Benehmen des Publikums (selten betrachtet), die Freimaurerei (gut erklärt, nicht zu kompliziert) und wie das wohl mit Mozarts Tod war.
Für klein und groß
Am Ende werden Mozarts wichtigste Werke aufgelistet, es gibt eine Zeittafel und Literaturhinweise. Es ist schon eine große Kunst, das Leben eines so bedeutenden Komponisten wie Mozart in so wenigen Seiten verständlich so zusammenzufassen, dass man nicht das Gefühl hat, etwas verpasst zu haben. Trotz der manchmal modernen Sprache schafft es Beikircher, seine Leser mit Humor in den Bann zu ziehen und in die Zeit der Aufklärung zu versetzen, dass man wünscht, das Buch wäre tatsächlich länger und ausführlicher.
„Jetzt kam großes Kino! Ich hab vom Kaiser Josef den Auftrag für ein deutsches Singspiel bekommen: ‚Die Entführung aus dem Serail‘. Nach dem Idomeneo mein zweiter großer Hit.“
Gemischt mit Zitaten aus den vielen erhaltenen Briefen Mozarts ergibt sich ein authentisches Bild der Zeit (mit heutigem Blick), das vor allem der Zielgruppe der Kinder einen interessanten Blick in die Geschichte vor 250 Jahren liefert. Dabei stimmt die Mischung aus Unterhaltung und Informationen, und wenn man die leicht krächzende Stimme von Konrad Beikircher dabei im Ohr hat, ist es gleich noch einmal so amüsant.
Fazit
Konrad Beikircher hat ein launiges Buch geschrieben, das Kindern einen wundervollen Einblick in das Leben Mozarts gibt. Aufgrund der Komplexität des Inhalts und der manchmal verfälschten Sprache ist das Buch nicht für die Kleinsten, aber ab 8 Jahren geeignet. Besonderen Spaß wird man haben, wenn man das Buch mit seinen Eltern zusammen liest oder das Hörbuch hört. Leider ist es fraglich, ob jeder die Möglichkeit hat, sich im Internet die angegebenen Musikstücke anzuhören. Das sollte man aber wenn möglich tun, damit das Vergnügen des Buches komplett wird.
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