Ein Ventil für die Wut
Max hat keinen guten Tag. Nichts ist so, wie er es gerne hätte. Nicht mal sein Turm aus den Bauklötzen im Kindergarten will gelingen. Da lacht ihn Ben aus, dessen Turm viel schöner geworden ist. Vor Wut wirft Max seinen Turm um, die Bauklötze fliegen durch die Gegend und fast treffen sie Max Freundin Pauline am Kopf. Das ruft die Erzieherin Rosi auf den Plan. Sie tadelt Max und auch Ben, thematisiert dann das Thema Wut in der ganzen Gruppe. Max kommt auf die Idee, ein Wutbild zu malen und damit seine Gefühle auszuleben. Das funktioniert besser als erwartet – und Max kann bald sogar seiner Freundin Pauline helfen, als sie auf ihre Mutter wütend ist.
Guter Lösungsansatz
Autor Christian Tielmann nimmt eine alltägliche Situation, anhand derer er die verschiedenen Aspekte des Themas Wut aufzeigen kann. Die Entschärfung der Situation durch ein selbstbestimmtes Ventil ist ein guter Lösungsansatz, dem Kind zu zeigen, wie es mit diesen Gefühlen umgehen kann, ohne Schaden anzurichten. Denn dass Wut ein Gefühl ist, das zum Menschen dazu gehört, hält der Kinderpsychiater Alexander Prehn-Kristensen in seinem an die Eltern gerichteten Nachwort fest. Eltern erhalten hier vom Fachmann Hinweise, wie sie mit dem Thema Wut bei Kindern – aber auch bei sich selber – umgehen können.
Stimmige Bilder
Es ist nicht nur der gut aufgebaute Text, der hier überzeugt, es sind auch die von Sabine Kraushaar beigesteuerten Bilder, die der Geschichte ihren visuellen Boden geben. Die Kinder, die das Buch betrachten, können sich schon anhand der Bilder einen Reim auf die Geschichte machen, dennoch ist es sinnvoll, als Erwachsene das Bilderbuch zusammen mit den Sprösslingen zu besprechen und zu erleben, wie das kleine Publikum auf Max' Umgang mit der Wut reagiert. Dass Max sein eigenes Verständnis gleich an die Umwelt weitergibt und aus der Wutbewältigung eine lustvolle Aktion wird, ist denn aber doch etwas zu schöngefärbt.
Fazit
Max ist wütend ist ein weiteres Bilderbuch aus der Max-Reihe, das ein spezielles Thema aufnimmt und Lösungsansätze zeigt. Ein gelungener Aufbau hilft, anhand des Buches mit dem Kind die Wut zu thematisieren und einen möglichen Umgang damit aufzuzeigen.
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