Pitje gehört zu uns

  • Jumbo
  • Erschienen: Oktober 2020
  • 0

Hardcover, 40 Seiten

ISBN: 9783833742088

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Kathrin Walther
75%1001

Kinderbuch-Couch Rezension vonJan 2021

Idee

Die Idee einer Geschichte über das Leben mit einer Besonderheit, bei der der eigene Platz erst gefunden werden muss, ist in ihrer Art nicht neu. Die Charaktere hingegen sind sympathisch und es fällt nicht schwer, sich in sie hineinzuversetzen.

Bilder

Die Bilder passen gut zu den Texten und spiegeln den Inhalt passend wider. Viele kleine Details laden zum genauen Betrachten ein.

Text

Der Text passt sprachlich zum Alter der Zielgruppe. Die Geschichte ist spannend und interessant erzählt.

Anders und trotzdem mitten dabei

Anders zu sein als alle anderen ist nicht immer einfach. Zwar hat sich in diesem Bereich gesellschaftlich schon einiges bewegt, doch noch immer gibt es in manchen Köpfen alte Denkmuster, die mit Andersartigkeit (noch?) nicht „normal“ umgehen können. Selbstbewusst mit der eigenen Besonderheit umzugehen, fällt gerade Kindern oft noch schwer, vor allem wenn sie merken, dass sie von anderen nicht so akzeptiert werden, wie sie sind. Doch gerade der selbstbewusste Umgang mit der eigenen Besonderheit trägt zur eigenen Zufriedenheit und damit auch einer besseren Integration bei, was einfacher gesagt als getan ist. Auch der kleine Goldschopfpinguin Pitje fühlt sich mit seiner hellen Haartolle unter lauter Kaiserpinguinen nicht wohl und wird von den anderen oft verspottet. Wie er trotzdem seinen Platz in der Pinguinkolonie findet, erzählt Andrea Reitmeyer in ihrem Bilderbuch Pitje gehört zu uns.

Kleiner Pinguin wird zum Held

Ganz im Süden der Erde, genauer gesagt in der Antarktis, leben zusammen in einer Kolonie viele Kaiserpinguine. Zusammen geben sie sich gegenseitig Schutz und passen aufeinander auf. Zu ihnen gehört auch das Küken Felix mit seiner Familie. Als sie eines Tages ein fremdes Ei finden, ist es selbstverständlich, dass sie sich liebevoll um es kümmern. Durch die gute Pflege ist es nach einiger Zeit soweit: Das Ei bekommt Risse und ein kleiner Pinguin schlüpft! Doch irgendwie sieht das kleine Küken anders aus und Felix‘ Mama stellt schnell fest, dass es sich bei dem Kleinen um einen Goldschopfpinguin und nicht um einen Kaiserpinguin handelt. Gemeinsam geben sie ihm den Namen Pitje. Je älter die Pinguinkinder werden, desto mehr helle Federn wachsen auf Pitjes Kopf, was nicht bei allen Pinguinen der Kolonie gut ankommt.

Auch ist Pitje viel mutiger, kann tiefer tauchen und sogar auf einem Bein den Hang hinunterrutschen. Von einigen wird er dafür bewundert, andere beneiden ihn und machen sich daher lieber über ihn lustig als seine Leistungen anzuerkennen. Pitje macht das Verhalten der anderen Pinguine traurig und er überlegt, ob es wohl noch andere Pinguine wie ihn gibt. Schließlich macht er sich auf den Weg, um nach anderen Goldschopfpinguinen zu suchen. Felix bemerkt sein Verschwinden und will seinen Freund zurückholen, doch dabei gerät er in große Gefahr. Ob Pitje seinen Freund retten kann und endlich seinen Platz findet?

Kleiner Pinguin auf der Suche nach seinem Platz in der Welt

Andrea Reitmeyer erzählt in ihrem Bilderbuch die Geschichte des kleinen Goldschopfpinguins Pitje, der seinen Platz unter lauter Kaiserpinguinen erst finden muss. Dabei geht es vorwiegend um Andersartigkeit und die eigene Akzeptanz der Besonderheit. Pitje muss erst lernen sich selbst zu akzeptieren und stolz auf seine Fähigkeiten zu sein, bevor er seinen Platz in der Kolonie findet. Dass er sich dazu erst durch eine mutige Tat beweisen muss, ist etwas schade, da es den Eindruck vermittelt, dass man sich mit einer Besonderheit seinen Platz erst „verdienen“ muss und nicht von alleine dazugehört. Eine wichtige Rolle für Pitje spielt auch seine Freundschaft zu Felix, der immer zu ihm hält.

Die Sprache des Buches ist gut verständlich und passt zum Alter der Zielgruppe. Die Geschichte selbst ist spannend und interessant erzählt und wird auch nach mehrmaligem Vorlesen nicht langweilig. Schön sind auch die Sachinformationen am Anfang und am Ende des Buches, in denen auf die Besonderheiten der Pinguine und ihre Lebensweise eingegangen wird. Die Bilder sind detailreich und ergänzen den Text passend. Farblich überwiegen die Töne weiß, schwarz, grau und blau, die durch einen orange leuchtenden Himmel ergänzt werden, wodurch die Schneelandschaft der Antarktis gut wiedergegeben wird.

Fazit

Alles in allem ist Pitje gehört zu uns eine schöne Geschichte für Kinder ab vier Jahren, die altersgerecht auf die Themen Identität und Freundschaft eingeht. Dass Pitje sich erst beweisen muss um akzeptiert zu werden, ist ein kleiner Minuspunkt, der jedoch typisch für diese Art von Geschichten ist. Die Gestaltung des Buches ist ansprechend und der Text durch die alltagsnahe Sprache gut verständlich.

Pitje gehört zu uns

Andrea Reitmeyer, Jumbo

Pitje gehört zu uns

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