Luzie Libero
- Beltz & Gelberg
- Erschienen: August 2020
- 1
Originalausgabe erschienen unter dem Titel Lill-Zlatan och morbror raring; aus dem Schwedischen von Birgitta Kicherer; Illustrationen von PijaLindenbaum; Hardcover, 34 Seiten
ISBN: 9783407758316
Wie geht man mit Eifersucht um?
Luzie Libero hat einen Lieblingsonkel: Tommy. Er bringt ihr Geschenke mit, spielt mit ihr oder geht mit ihr ins Kino. Daher freut sie sich immer wahnsinnig, wenn er zu Besuch ist und sie ihn ganz für sich haben kann. Doch bei ihm zu Hause muss sie feststellen, dass da noch jemand ist: Günther. Das passt Luzie überhaupt nicht und sie versucht daher, Günther so gut es eben geht zu ignorieren.
Luzie zieht sich immer mehr zurück, merkt aber bald, dass sie dadurch die schöne Zeit mit ihrem Onkel verpasst. Doch wie soll sie mit der neuen Situation umgehen? Denn es scheint, als würde Günther dauerhaft bleiben. Vielleicht hat er ja doch ein paar gute Seiten, wenn man ihm nur eine Chance gibt…
Zum Thema Eifersucht
Die preisgekrönte schwedische Autorin Pija Lindenbaum hat bereits einige Kinderbücher auf den Markt gebracht. In Luzie Libero geht sie das Thema Eifersucht sehr ehrlich an und zeigt daran die hässlichen Seiten ebenso wie die Konsequenzen auf. Eifersucht ist ein schwieriges Gefühl, das man anfangs oft nicht einzuordnen weiß – daher hat die Autorin Luzie in verschiedenen Stadien gezeichnet: von Wut über Missgunst bis hin zu Lustlosigkeit.
Besonders der Moment, als Luzie ihre Vorbehalte überwindet, geschieht ohne große Worte. Ihre Entscheidung, Günther eine Chance zu geben, kommt so überraschend und beiläufig, dass man sich unweigerlich fragt, ob der ganze Ärger zuvor es wert war. Um zusammen mit den Kindern darüber zu reden bietet dies aber einen ausgezeichneten Ansatz.
Überraschend gelungen ist der Autorin, das Thema Homosexualität subtil einzubringen: Dass Tommy und Günther ein Paar sind, wird mit keiner Silbe kommentiert. Die Bilder sprechen für sich und vermitteln ein Bild von Normalität, die selbstverständlich ist und keine Fragen hinterlässt.
Fazit
Luzie Libero ist eifersüchtig – das sieht man ganz klar. Die Bilder dazu sprechen ihre eigene Sprache so deutlich, dass selbst die wenigen Texte nicht nötig sind. Sehr gelungen und pädagogisch wertvoll!
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