Als Kaktus zur Kostümparty
Das Buch handelt von einer Gruppe tierischer Freunde: Salamander, Igel, Frosch, Feldmaus, Maulwurf und noch einige mehr, dazu der kleine Frosch. Gezeichnet sind sie auf ganz eigene Art, weder exakt naturgetreu noch niedlich-knuddelig wie typische Bilderbuchigel oder -frösche. Sondern: Jedes ist genau als seine Art zu erkennen, aber auch als jemand Besonderes. Die Farben sind gedeckt und gelb-braun-grüne Naturtöne bestimmen das Bild der Umgebung, in der die Geschichte spielt.
Die wiederum ist durchaus klassisch: Einer der Freunde, der Igel, feiert einen Kostümball und hat jedem der anderen eine ganz besondere, individuelle Einladungskarte geschickt. Zumindest unterhalten sich die Tierchen ausführlich darüber und beschreiben in den schillerndsten Formulierungen, wie die jeweils aussieht und was ihre Verkleidung sein wird. Das machen sie mit einem sehr reichhaltigen Wortschatz, der auch insgesamt den Text auszeichnet. Es gibt Farben über Farben von Flieder bis Moosgrün, da wird gehuscht und geheult, das Kinn wird hochgereckt und sich die Beine schwer getanzt.
Der Frosch ist nicht eingeladen
Nur der Frosch sagt nichts. Er hat nämlich keine Einladung bekommen. Vielleicht ein Versehen, aber er traut sich nicht zu fragen, ist traurig, frustriert, zornig und macht des nachts ausführlich Pläne, wie er doch hinkommen kann, auf diese Party. Kostümfeste sind nämlich seine Lieblingsfeiern, auch wenn er noch nie auf einem war. Aber: wenn man verkleidet ist, kann es ja nicht so schwer sein, sich auf den Ball zu schmuggeln. Und so entwirft er seitenlag in Wort und Bild die tollsten Kostüme und geht schlussendlich als Kaktus mit Stäbchen auf dem Rücken und einem Blumentopf als Rock.
Alle haben Spaß
Am Tag nach der rauschenden Partynacht unterhalten sich die Tiere über die Kostüme und was ihnen gut gefallen hat; der Frosch bleibt zurückhaltend in diesem Gespräch, denn er war ja offiziell gar nicht da. Bis der Igel den Frosch in den Arm nimmt und sagt: „Mir hat der Kaktus am besten gefallen – und getanzt hast du auch sehr schön.“
Das Ende ist also rund, gleichzeitig wird aber nicht erklärt, warum der Igel den Frosch nicht eingeladen hat oder warum der Frosch meinte nicht eingeladen zu sein. Das kann man so stehen lassen oder mit den Kindern auf Erklärungssuche gehen.
Fazit:
Klassische Geschichte um Freundschaft, Ausgrenzung und Zusammengehörigkeit. Die Tiere sind alle wunderbar entworfene Wesen und die Gesamtkomposition ist vielleicht nicht jederkinds Sache, aber etwas Besonderes.
Deine Meinung zu »Frosch will auch«
Wir freuen uns auf Deine Meinungen. Ein fairer und respektvoller Umgang sollte selbstverständlich sein. Bitte Spoiler zum Inhalt vermeiden oder zumindest als solche deutlich in Deinem Kommentar kennzeichnen. Vielen Dank!