Gelungener Auftakt
Die 13-jährige Ruby wächst auf einer kleinen irischen Insel auf – bei der örtlichen Tierärztin, die das Findelkind Ruby als ihre Enkeltochter angenommen hat. Nicht nur, dass Ruby damit ein behütetes Leben führt, sie lernt von ihrer Grossmutter auch, verletzte Tiere zu pflegen und zu heilen. Schnell hat Cleo Collins nämlich herausgefunden, dass die geheimnisvolle Ruby es versteht, nahezu alle Lebewesen zu verstehen und zu beruhigen. Das gilt auch besonders für die Wesen im Schuppen, der an der Nordbucht der Insel unbeachtet sein Dasein fristet – Dort haben Ruby und ihre Grossmutter besondere Pflegefälle untergebracht – eine ganze Reihe von Fabelwesen. Als jedoch ein amerikanischer Junge und sein Betreuer auf die Insel kommen, gerät die Welt von Ruby ganz schön aus den Fugen. Noah scheint seinen Ruf, ein schwieriger Teenager zu sein, voll und ganz zu bestätigen – bis er Ruby kennen lernt und von ihr in das Geheimnis eingeweiht wird. Noah entdeckt, dass er gebraucht wird und öffnet sich nach und nach seinen neuen Freunden. Doch Noahs Vater hat andere Pläne – er will den Jungen nach Amerika zurück holen und ihn dort in ein strenges Internat für schwererziehbare Kinder einweisen.
Alles, was ein Roman braucht
Kira Gembri eröffnet die Reihe um Ruby Fairygale mit einem spannenden Einstieg. Die humorvolle Erzählweise erinnert teilweise an Michael Endes Bücher, besonders aber Jim Knopf. Die Art, wie die junge Autorin Kira Gembri ihre Figuren beschreibt, lässt nichts zu wünschen übrig. Sie gibt allen eine eigene Note und schafft so eine Gemeinschaft, die den jungen Leserinnen und Lesern – aber auch allen Erwachsenen, die sich das Buch gönnen – schnell auf eine liebevolle Art vertraut ist. Es bereitet keine Mühe, in das Inselleben einzutauchen und sich mit der liebenswürdigen Hauptfigur Ruby Fairygale durch die Abenteuer zu bewegen. Sehr schön gelungen ist auch Noah, der aus seinem Verhaltensmuster ausbrechen kann, sobald er ernstgenommen und integriert wird.
Ein Hauch von Mystik
Während die menschlichen Hauptfiguren klaren Verhaltensmustern folgen, orientieren sich die kleinen Fabelwesen ganz nach der Mystik, die nicht nur in Irland um sie gewebt wird. Die Kombination hat eine zauberhafte Ausstrahlung und lässt beim Lesen immer wieder schmunzeln und staunen. Die Mischung aus Fantasy und Realität ist der Autorin wunderbar gelungen – nirgends bekommt man den Eindruck, das ausgewogene Verhältnis würde auf die eine oder andere Seite kippen. Dass das alles in einer süffigen, auch für eher ungeübte Leserinnen und Leser leicht verständlichen Sprache daher kommt, ist ein weiteres Plus des Buches. Gekrönt wird der Roman schliesslich von den Illustrationen von Verena Körting, die eine wunderbare Feder führt und die perfekt passenden Bilder zu den Abenteuern von Ruby und Noah beisteuert.
Fazit:
Mit dem Roman „Ruby Fairygale – Der Ruf der Fabelwesen“ ist der Einstieg in eine Reihe um das geheimnisvolle Mädchen auf der kleinen irischen Insel wunderbar geglückt. Kira Gembri serviert die perfekte Mischung von Abenteuer, Mystik und Fantasy und schafft es damit, nicht nur die eigentliche Zielgruppe – Leserinnen und Leser ab 10 Jahre – zu begeistern, sondern auch Erwachsene.
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