Nichts nur für Ostern
Hühnereier haben die meisten von uns vorrätig. Manche vielleicht auch Wachteleier. Eier von Gänsen oder Emus sind schon etwas exotischer und ein Krokodilei hat vermutlich niemand im Kühlschrank. Es ist mit Eiern wie mit vielen Dingen im Leben: sie umgeben uns tagtäglich, aber haben wir einmal darüber nachgedacht, welche Farben, Formen und Größen es bei Eiern gibt? Oder welche Tiere alles Eier legen, ohne Huhn, Gans oder Wachtel zu sein? Oder seit wann Eier auf dem Speiseplan der Menschen stehen und damit Bestandteil des Lebens sind? Oder ganz grundsätzlich: warum Eier eigentlich so beliebt sind?
Erstaunliches um eine scheinbar alltägliche Sache
Nun, mit dieser Unwissenheit ist jetzt Schluss. „Eier: eine runde Sache“ gibt Antworten auf genau diese und viele weitere Fragen, die man sich rund ums Ei nur stellen kann. Eliza Piotrowska hat sie im vorliegenden Sachbuch versammelt und unterhaltsam, kurzweilig und ansprechend aufbereitet. Zusammen mit der Illustratorin Asia Gwis ist ihr ein harmonisches Zusammenspiel gelungen, das dem Ei die Bühnen bietet, die ihm zusteht. Dabei lässt das Duo den Blick aus der Küche heraus schweifen. Denn Eier sind viel mehr, als nur Bestandteil des Speiseplans. Schließlich symbolisieren sie den Anfang neuen Lebens und bereits die alten Römer glaubten, dass die Erde aus einem Ei schlüpfte und der Himmel aus der Eierschale entstand. Doch dieses Buch zeigt noch viel mehr: Es geht um Eier in der Kunst, Eier im Märchen, besonders teure Eier (Fabergé), um Redewendungen, in denen Eier eine Rolle spielen, um Eier in der Zauberkunst, Eier als Vorbild in der Architektur, bekannte oder auch eigenartige Gerichte mit Eiern und natürlich auch darum, wie ein Ei (im Huhn) überhaupt entsteht oder wie es aufgebaut ist.
Bunt, abwechslungsreich, vielseitig
Es ist wahrlich ein buntes Sammelsurium, dass Eliza Piotrowska zusammengetragen hat. Ein einheitliches Erscheinungsbild bekommen die so unterschiedlichen Fakten und Hintergründe durch die Illustrationen von Asia Gwis, die viel mit Collagen, grafischen Elementen, Zeichnungen und dem spielerischen Einsatz von Typographie durch verschiedene Schriftarten und -größen arbeitet. Dass die Doppelseiten trotzdem nicht überladen wirken, gelingt durch eine einheitlich gewählte Farbsprache sowie die konsistente Anwendung der Gestaltungselemente. Die Fakten rund ums Ei sind mit einem kurzen Text und klar voneinander abgegrenzt geschildert, die Illustration greift das Thema passend auf.
Fazit
Nicht nur kurz vor Ostern ist dieses Buch ein Kleinod unter den Sachbüchern der Kinderliteratur. Man kann die Inhalte vielleicht tiefgründiger aufbereiten, aber kaum schöner.
Deine Meinung zu »Eine runde Sache«
Wir freuen uns auf Deine Meinungen. Ein fairer und respektvoller Umgang sollte selbstverständlich sein. Bitte Spoiler zum Inhalt vermeiden oder zumindest als solche deutlich in Deinem Kommentar kennzeichnen. Vielen Dank!