Verlieren ist was für Gewinner

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Sandra Dickhaus
90%1001

Kinderbuch-Couch Rezension vonApr 2020

Idee

Ein Thema, das besonders Kinder angeht, die sich jeden Tag mit dem Gewinnen und Verlieren beim Spielen auseinandersetzen müssen – und genau diese Auseinandersetzung gelingt hier besonders gut.

Bilder

Die Illustrationen sind wirklich kunterbunt und absolut kindgerecht gestaltet. Schon gerade deswegen ein absoluter Hingucker.

Text

Sprachlich flüssig und abwechslungsreich geschrieben lässt es sich gemütlich vorlesen und für die Größeren auch selbst lesen.

Der Wald sucht den Wald-Gewinner

Wer ist der Gewinner? Wer ist damit das beste Tier im Wald? Genau um diese Fragen anzugehen, veranstalten die Waldbewohner ihre eigenen Wettkämpfe. Der Fuchs hängt das passende Plakat auf und hält auch schon den Waldpokal bereit. Wer gewinnt, darf sich ein Jahr lang „Waldgewinner“ nennen.  Das motiviert natürlich alle!
Gerade weil der Wald Bewohner hat, die etwas atypisch sind, wie die Winkekatze oder das Einhorn, verleiht es der Erzählung den letzten noch fehlenden Charme und damit etwas Besonderes. Bei den Waldspielen gibt es natürlich auch Regeln, wie im normalen Leben auch: Wer haut, hat automatisch verloren, es muss gerecht zugehen und alle sind ganz freundlich miteinander. Na, ob das klappt? Dabei bemerken die Waldbewohner, dass nicht jeder die gleichen Fähigkeiten hat. So kann beispielsweise die Winkekatze besonders gut Kartenspielen, der Vogel hat aber keine Tatzen und kann demnach die Karten erst gar nicht halten. Dem jungen Leser fällt auf, dass jedes Tier anders und es gerade dadurch besonders ist. Jeder hat eine Fähigkeit, mag sie noch so unbedeutend erscheinen.

Jeder macht, was er kann und das besonders gut!

Jedes Tier macht also, was es kann! Damit sind alle einverstanden. Das Einhorn lässt einen Regenbogen erscheinen, der Bär zeigt, wie stark er ist, der Hase hoppelt im Kreis. Jeder kann etwas ganz besonders gut. Auch der Fuchs wird hier seiner Rolle gerecht: Er setzt sich hin, beobachtet das Geschehen, hält sich für sehr schlau und damit für den Gewinner. Problem ist nur, es halten sich alle für den Gewinner! Tja, jetzt muss etwas Neues überlegt werden. Mitten in die Überlegungen und das Chaos hüpft ein kleines Mädchen aus dem Gebüsch, nimmt sich den Pokal und verschwindet. Verblüffte Gesichter! Die Waldtiere sind leider sehr schlechte Verlierer, sie heulen, werfen sich auf den Boden, beißen in die Bäume. Und dann fällt dem Fuchs die entscheidende Regel ein…

Fazit

Ein entzückendes Kinderbuch über das Gewinnen und Verlieren, Fairness und Zusammenhalt. Kunterbunt und unterhaltsam nimmt es mit viel Humor Bezug zu einem Streitthema, das jedes Kind und vielleicht auch jeder Kindgebliebene kennt. Dabei geht es nicht darum, als Einzelner zu gewinnen, es geht um die Sache an sich, um die Freude und den Spaß, den man hat. Vor allem aber darum, dass jeder eine Fähigkeit hat! Das Anschauen der Illustrationen macht genauso viel Spaß wie das Vorlesen des Kinderbuches. Die Farben sind intensiv, die Tiere sind einzigartig gezeichnet und das Ganze überzeugt.

Verlieren ist was für Gewinner

Katharina Grossmann-Hensel, Annette Betz

Verlieren ist was für Gewinner

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