Ei, ei, ei!

  • Atlantis
  • Erschienen: Februar 2020
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 Kathrin Schärer (Illustratorin)

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Kathrin Walther
85%1001

Kinderbuch-Couch Rezension vonMär 2020

Idee

Eine lustige und originelle Idee, die es so noch nicht gab. Die Charaktere sind sympathisch und passen gut zur Geschichte.

Bilder

Ausdrucksstarke Bilder mit vielen Details, die gut mit der Geschichte harmonieren.

Text

n den Texten werden kaum Adjektive verwendet werden, das klingt etwas ungewohnt und nüchtern.

Eine Maus wird Babysitter

So ein Elterndasein ist ganz schön stressig! Kein Wunder, dass die Amsel daher den Schwanz der Maus für einen leckeren Wurm hält, hat sie doch schon lange nichts mehr gegessen, da sie ihre Eier nicht zu lange alleine im Nest lassen kann. Was ein Glück, dass die Maus so hilfsbereit ist und ihr sofort selbstlos anbietet, auf die Amseleier aufzupassen. Trotz schwierigem Transport kommen die kleinen Eier schließlich gut bei der Maus an, die sich direkt ans Brüten macht. Wen wundert es da, dass nach kurzer Zeit auch die Meisen kommen und ihre Eier bringen, um endlich einmal wieder Zeit zu zweit zu haben. Auch das Eichhörnchen nutzt gerne die Gelegenheit, seine vier zappeligen Eichhörnchenkinder vorbeizubringen. Zu guter Letzt kommt auch noch der Specht, der ihr seine Eier überreicht, nicht ohne ihr vorher noch genaue Anweisungen zur richtigen Pflege zu geben. Alle Eier gut zu brüten und gleichzeitig die quirligen Eichhörnchen im Auge zu haben ist jedoch leichter gesagt als getan. Kein Wunder, dass die Maus erleichtert ist, als am Abend alle Eier, Küken und Eichhörnchen wieder wohlbehalten von ihren Eltern abgeholt wurden. Dummerweise ist am Abend dann doch noch ein Ei übrig, das scheinbar vergessen wurde. Als der Dachs schließlich vorbeikommt, um „sein“ Ei abzuholen, gibt die kleine Maus es ihm erleichtert mit. Doch als ihr klar wird, dass der Dachs gar keine Eier legt und es nur fressen will, fließen viele kleine Mäusetränen. Gut, dass das Eichhörnchen noch einmal vorbeikommt, weil seine Rasselbande scheinbar im ganzen Trubel etwas vergessen hat…

Kindergarten mal anders!

Kindergarten mal anders! In Lorenz Paulis Geschichte treffen viele verschiedene kleine Tierkinder aufeinander, die alle von der kleinen Maus betreut werden. Dass das nicht immer ganz einfach ist und dabei die ein oder andere lustige Begebenheit entsteht, kann man sich leicht vorstellen. Da wird der Schwanz der kleinen Maus zuerst für einen leckeren Wurm gehalten, die Amsel balanciert ihre Eier mit Flügel und Schnabel zur kleinen Maus und die kleinen Eichhörnchen fragen ständig: „Wann werde ich abgeholt?“, brechen in Tränen aus und stiften Chaos. Abwechslungsreich und mit vielen witzigen Ideen erzählt der Autor, wie es der kleinen Maus so ergeht. Die Geschichte richtet sich an Kinder ab vier Jahren, was sowohl vom Niveau der Texte als auch von ihrem Umfang her passt. Auf jeder Doppelseite befinden sich mehrzeilige Abschnitte bestehend aus mehreren kurzen Sätzen, die gut zu verstehen sind. Sprachlich wirken die Texte teilweise jedoch etwas umständlich und sehr „erwachsen“, was sich wahrscheinlich dadurch erklären lässt, dass der Autor Schweizer ist und dadurch gewisse Sprachgewohnheiten hat, die für deutsche Ohren sehr nüchtern klingen. Beispielsweise wird die Reaktion der Amsel auf ihr frischgeschlüpftes Küken schlicht mit dem Satz: „Die Amsel freut sich.“ beschrieben. Allgemein werden sehr wenige Adjektive verwendet, in den Bildern aber kommen die Gefühle der Tiere um so deutlicher zum Ausdruck.

Passende Bilder mit vielen Details

Kathrin Schärers Bilder erstrecken sich meist über eine komplette Doppelseite und harmonieren gut mit dem Inhalt der Texte. Die einzelnen Vogelarten lassen sich gut unterscheiden, da sie ihre typischen Merkmale aufweisen. Beispielsweise haben die Meisen ein blau-gelbes Federkleid mit hellem Streifen am dunklen Kopf, der Specht hat ein grünliches Gefieder mit roter Färbung am Kopf und dem typisch spitzen Schnabel und die Eichhörnchen haben ihre Pinselöhrchen. Die Farben sind eher schlicht, orientieren sie sich doch an den Farben der Natur. Die Seiten sind übersichtlich gestaltet, sodass der Fokus auf dem Wesentlichen liegt. Schön ist der liebevoll mit vielen Details verzierte Hintergrund, in dem sich filigrane Blätter, Blüten oder auch Pusteblumenflieger finden lassen.

Fazit

Ein lustiges Bilderbuch mit einer originellen Geschichte, die auch nach mehrmaligem Vorlesen nicht langweilig wird. Die Bilder passen gut zu den Texten und üllen die Leerstellen in den Texten. Sprachlich ist das Buch eher nüchtern, für Kinder würde eine gefühlvollere Sprache es noch einfacher machen, sich in die Geschichte hineinzuversetzen und mit den Figuren mitzufühlen.

Ei, ei, ei!

Lorenz Pauli, Atlantis

Ei, ei, ei!

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