Das Labyrinth der Finsternis

 Timo Grubing (Illustrator)

Das Labyrinth der Finsternis
Das Labyrinth der Finsternis
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Sigrid Tinz
88%1001

Kinderbuch-Couch Rezension vonFeb 2020

Idee

Ein tolles Buch für Kinder, die zu alt sind, um Geschichten auf Erstleseniveau abenteuerlich zu finden.

Bilder

Bunt und passgenau in den Text gegossen, vom Stil her ein bisschen wie im animierten Film, sehr bunt und aus vielen verschiedenen Perspektiven und deshalb sehr lebendig

Text

Trotz einfacher Struktur gegen Leseschwierigkeiten: inhaltlich geht es zur Sache.

Leicht zu lesendes Abenteuer

Alle Kinder lernen lesen, spätestens, wenn sie in die Schule kommen. Oder besser gesagt: Sie fangen dann damit an, Lesen zu lernen. Wie lange es dauert, vom mühsamen Buchstabieren bis zum automatisierten Lesegenuss ist von Kind zu Kind sehr unterschiedlich. Das Buchangebot dazu war lange Zeit allerdings sehr starr: Einfache Texte für die Anfänger – auch inhaltlich an Erstklässler angepasst. Je spannender die Geschichte, desto länger und schwieriger wurde der Text, desto dicker das Buch. Kinder, die irgendwo dazwischen stecken – wegen einer Behinderung oder weil Deutsch nicht ihre Muttersprache ist, weil sie keine Lust haben oder zuhause niemanden, der sie fördert – finden wenig passende Bücher. Aber es gibt sie, mehr und mehr.

Geschrieben in einfacher Sprache

Dieses hier zum Beispiel. Es ist geschrieben in sogenannter einfacher Sprache. Die ist im Vergleich zur offiziellen „Leichten Sprache“ komplexer, aber immer noch sorgfältig und leicht lesbar komponiert. Alles ist groß gedruckt und layoutet, mit kurzen Sätzen, leichten Worten, wenig Nebensätzen und möglichst keinen Fremdwörtern; und wenn doch, dann werden sie – wie in diesem Buch auch – markiert und hinten in einer Liste erklärt. Ebenfalls eine Besonderheit ist der Punkt im Wort. Denn lange Wörter sind oft unübersichtlich und schwer zu entziffern. Sie einfach zu trennen oder mit einem Bindestrich zu schreiben, wäre falsche Rechtschreibung und passt auch nicht immer. Dafür gibt es den Punkt.

Inhaltlich spannende Story

Ansonsten wirkt das „Labyrinth der Finsternis“ wie ein normales Erstlesebuch. Auf den zweiten Blick ist es aber inhaltlich anders, deutlich spannender nämlich als die üblichen Geschichten über Hunde und Prinzessinnen, Drachen und Feuerwehrmänner: Zwei Jungen machen hier mit ihrem Vater Abenteuerurlaub in einem Nationalpark im Urwald in Vietnam, erleben die tolle Natur. Eines Tages steht eine Höhlenwanderung auf dem Programm – die fast in einer Katastrophe endet. Sie finden den Ausgang nicht mehr! Auf ihrer Suche stoßen sie auf Diamantenvorkommen und werden kurz darauf aufgestört von Diamantenräubern, die mit der Pistole in der Hand schnell klar machen, dass sie nicht teilen wollen und auch nicht mit sich spaßen lassen.

Zu den kurzen, klaren Sätzen gibt es lebhafte Bilder, wechselnde Perspektiven von unten aus der Höhle hoch, Vogelperspektiven des Urwalds. Alles ist bunt und in Bewegung, wie in einem animierten Film. Bilder und Text gehen passgenau ineinander, so dass sie nirgendwo wirken wie ein Stolperstein, sondern den Lesefluss optimal fördern.

Fazit

Eine tolle Abenteuergeschichte, die trotz der einfach gehaltenen Sprache spannend ist bis zuletzt. Die sorgfältige Wortwahl macht sie leicht lesbar und bringt gleichzeitig das Kino im Kopf laufen. Das „Labyrinth der Finsternis“ gehört zu den Büchern der Ravensburger-Reihe „Leichter lesen“, in der auch noch andere Bücher mit anderen Themen erschienen sind.

Das Labyrinth der Finsternis

Fabian Lenk, Ravensburger

Das Labyrinth der Finsternis

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