Wir entdecken unsere Sinne

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Kinderbuch Couch
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Kinderbuch-Couch Rezension vonSep 2005

Idee

Die Idee, Kindern in einem interaktiven Sachbuch die Welt der Sinne zu erläutern, ist gut gelungen. Es gibt immer wieder Neues zu entdecken und das Kind steht dabei stets selbst im Mittelpunkt.

Bilder

Sehr reale und detaillierte Zeichnungen in sanften Farben lassen viel erkennen aber wirken nicht verwirrend. Es werden die fünf Sinnesorgane interessant und ansprechend dargestellt und immer wieder in Bezug zum Kind und dessen Alltag gesetzt.

Text

Angemessen und klar formuliert gibt der sachlich gehaltene Text weitgreifende Informationen zu den einzelnen Bildern. Das Buch eignet sich sowohl für zusammenhängendes Lesen als auch für individuelles Nutzen einzelner Elemente.

Sehr realistisch und detailliert gestaltet gibt dieses Sachbuch einen Einblick in die Welt der Sinne und unserer Wahrnehmung und lässt Kinder ins Körperinnere schauen.

Auf eine wahre Erlebnisreise in den Körper und durch die Welt der Sinne kann man mit diesem Buch gehen. Auf 16 Seiten werden unsere fünf Sinne mit ihren Aufgaben und Funktionen dargestellt. Zunächst einmal wird die Frage geklärt, was die Sinne sind und wozu sie uns dienen.

Auf den folgenden Seiten wird das jeweilige Sinnesorgan in seinem Aufbau und seiner Arbeitsweise erläutert. Hinter vielen kleinen Kläppchen erwarten den Leser spannende Erkenntnisse, die noch tiefer ins Detail und in die Funktionsweisen der Organe blicken lassen. Ergänzt werden die sehr exakten und gut nachvollziehbaren Zeichnungen von kurzen Textpassagen, die das Gesamte abrunden.

So erhält man einen genauen Einblick in die Haut, die Nase, den Mund, das Ohr und das Auge und erfährt so, wie man fühlen, riechen, schmecken, hören und sehen kann. Auch das Gehirn wird näher betrachtet, denn hier laufen alle Informationen, die unsere Sinnesorgane aufgenommen haben, zusammen. Das Gehirn verarbeitet diese Informationen und schickt blitzschnell Meldungen los, was zu tun ist. Manchmal reagiert unser Körper so schnell, das wir es nicht einmal steuern können. An dieser Stelle wird der Unterschied zwischen Bewegungen und Reflexen deutlich. Fliegt uns z.B. Sand ins Auge, schließen sich die Augenlider reflexartig, bevor wir etwas dagegen tun können. Somit werden unsere Augen geschützt.

Die Botschaften, die unser Gehirn losschickt dienen uns oft als Schutz. So meldet es ";Vorsicht vielleicht giftig";, wenn wir blaue Lebensmittel sehen. Denn in der Natur gibt es keine blauen Farbstoffe und kaum etwas Genießbares in der Natur ist richtig blau.

Zu den einzelnen Sinnesorganen gibt es in diesem umfassenden Buch eine Menge Ideen, wie Kinder ihre eigenen Sinne testen können. Der kleine Pfiffikus mit der roten Mütze und sein Hund haben so allerlei Tricks und Ideen in ihrem Repertoire, wie man seine eigenen Sinne testen kann. Die beiden begleiten die Kinder durch das ganze Buch, bilden so dessen roten Faden und sorgen für jede Menge Aufheiterung.

Dabei stellt sich auch die Frage, ob man seine Sinne auch austricksen kann. Des Rätsels Lösung lautet: ";Nein";. Zwar kann es passieren, dass uns das Gehirn einen Streich spielt, da es die Informationen, die es von den Sinnesorganen bekommt nicht immer richtig deuten kann, die Informationen als solches sind aber richtig. Hier spricht man dann von einer Wahrnehmungstäuschung. Dies ist z.B. der Fall, wenn man eine Hand in heißes, die andere kaltes und anschließend beide in lauwarmes Wasser taucht. Einer Hand erscheint das Wasser nun warm, der anderen kalt.

Zum Schluss gibt es Farbkreisel, Reaktionsstäbchen und ein Stabkino zum Basteln. Diese laden zum aktiven Erleben ein. Der kleine Hund erklärt dem Pfiffikus noch, welche besonderen Sinne die Tiere haben. Er erzählt vom Echolot der Fledermaus, von den Tasthaaren der Katze und noch einiges mehr.

Kinder erhalten in diesem Buch alle wichtigen Informationen über das Lernen mit allen Sinnen. Hier wird thematisiert, worauf diese Sachbuchreihe sonst basiert.

Die vielen interaktiven Ideen, die das Buch beinhaltet, regen die Kinder sehr an, sich intensiv mit ihrem eigenen Körper auseinander zu setzen. Im Bereich der optischen Täuschungen bietet das Buch mit seinen dementsprechenden Bildern und Farbkreiseln die Möglichkeit es zur direkten sinnlichen Erfahrung und Auseinandersetzung mit ihm zu nutzen. Zu den anderen vier Sinnesbereichen gibt es zwar auch eine Menge Anregungen, die sich auch gut und einfach im Alltag umsetzen lassen, aber das Buch dient hier nicht zur Sinneserfahrung. So wäre es noch eine Option gewesen, beispielsweise Fühlelemente beim Tastsinn oder Duftstreifen bei der Nase einzugliedern.

Die Bilder und Textpassagen ergänzen sich gegenseitig. Kompliziertere Fachwörter werden durch die präzisen Zeichnungen verständlich und die Zeichnungen werden durch die Erläuterungen und Bezeichnungen so ergänzt, dass auch komplexe Zusammenhänge einleuchtend sind. Die Unterstützung eines Lesers oder bereits eigenes Lesevermögen ist aber sicherlich sinnvoll, um alle Details nachzuvollziehen und richtig zu verstehen.

Fazit

Ein sachliches und aufheiterndes Buch, das seinem Titel alle Ehre macht. Kinder werden hier dazu angeregt, wirklich etwas zu entdecken und zwar das wichtigste: Sich selbst.

Dorothee Langer

Wir entdecken unsere Sinne

Angela Weinhold, Ravensburger

Wir entdecken unsere Sinne

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