Alice, die Notfallprinzessin
- Gerstenberg
- Erschienen: Juni 2019
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Øyvind Torseter (Illustrator), Gabriele Haefs (Übersetzerin)
Aus Notfallprinzessin wird der Star des Tages
Alice Andersen ist extrem schüchtern. Deswegen ist sie hochzufrieden, bei der Theateraufführung ihrer Klasse am Schuljahresende eine unbedeutende Nebenrolle ohne Worte zu haben und die Hauptrolle der Prinzessin nur als Zweitbesetzung einzustudieren. Alice ist deshalb die „Notfallprinzessin“ - falls Helene mit der blondgelockten Haarpracht, die die Prinzessinenrolle spielt, verhindert sein sollte, was Alice überhaupt nicht recht wäre. Während ihr einziger Freund Iver es nicht abwarten kann, vor seinen Klassenkameraden und deren Familien aufzutreten, wünscht sich Alice nichts sehnlicher, als das das Theaterstück endlich vorbei ist.
Eine Heldin, die keine sein möchte
Aber es kommt wie es kommen muss: Helene wird von einem Klassenkameraden angerempelt, stürzt schwer und kann beim Theaterstück nicht mehr mitspielen. Die Ersatzprinzessin muss her. Wird es Alice gelingen,mit ihren Ängsten fertigzuwerden?
Im Norwegischen gibt es bereits vier Bände mit Alice als Heldin, auch wenn sie eher keine Heldin sein und so wenig wie möglich auffallen möchte. Das ist ein deutliches Zeichen ihrer Beliebtheit, außerdem wurde die Autorin schon mit vielen Literaturpreisen bedacht. Doch diese ist nicht nur eine erfolgreiche Kinderbuchautorin, sondern in ihrem Heimatland auch eine bekannte Drehbuchautorin und Filmregisseurin.
Die Autorin ist auch als Drehbuchautorin und Filmregisseurin bekannt
Und dieses Fachwissen schlägt sich auch in diesem Kinderbuch nieder, allem voran in der bildhaften und ausdrucksstarken Sprache, dem unaufdringlichem Humor und der zuweilen auftretenden Situationskomik. Den Lesern und Leserininnen wird es mit Alice nicht leicht gemacht, denn Vorbildcharakter hat ihr Verhalten sicher nicht, stattdessen wird man dazu angeregt, sich zu fragen, wie man sich an Alice Stelle verhalten würden. Alice ist außerdem sich selbst genug und lebt viel lieber in ihrer Vorstellungskraft als im wirklichen Leben: da hat sie die Kontrolle, deshalb geht es dort fast immer sicherer und amüsanter zu.. Als sie gezwungen wird, sich ihren Ängsten zu stellen erweist sich ihre extreme Schüchternheit, die es ihr unmöglich macht, vor einen Publikum zu sprechen, sogar als Trumpf, schafft sie es doch, ihren Text zu singen und bringt durch ihre originelle Darbietung das Publikum zum Jubeln.
Fazit
Ein besonderes Kinderbuch aus dem hohen Norden mit einer liebenswerten Heldin für Leser und Leserinnen ab acht. Die eigenwillige und unabhängige Alice ist eine Bereicherung der Kinderliteratur.
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