Über sich hinauswachsen
Jetzt auch das noch: Die Feuerelfe Fiamara hat sich einen üblen Funkenschnupfen zugezogen. Sowas dauert immer viele Wochen. Es sei denn, Fiamara bekommt Schneeblütennektar, der sie schnell wieder gesund macht. Aber dieser Nektar ist im Veilchental nicht zu finden, denn die Schneeblüten wachsen jetzt im Winter nur sehr weit entfernt. Kiesel will aber nicht klein beigeben. Sie bittet ihren gefiederten Freund Krí um Hilfe. Auf ihrer Suche nach dem Heilmittel begegnet Kiesel dem Windelfen-Jungen Windurinn. Mit ihm besteht sie einige Abenteuer und lernt auch Drachen kennen. Und vor allem kommt Kiesel dem einen Geheimnis etwas näher, das sie so beschäftigt: Woher stammt sie.
Voller Energie
Kiesel verliert auch im dritten Band nichts von ihrer charmanten Anziehungskraft. Obwohl sie etwas reifer und tiefgründiger wirkt als in den Bänden zuvor, bleibt sie die liebenswerte, manchmal etwas vorlaute und vor allem neugierige Hauptfigur, die von den Kindern heiss geliebt ist. Die Autorin Nina Blazon schreibt die Abenteuer der kleinen Elfe regelrecht auf den Leib. In ihrem dritten Elfen-Roman lässt Blazon Kiesel das erste Mal das Veilchental wirklich verlassen. Damit sprengt sie nicht nur örtliche Grenzen, sondern auch die bisher behütete Welt der Elfe. Für die kleinen Leserinnen und Leser kommt hier ein ganz neuer Aspekt ins Spiel: Das Entdecken von etwas Neuem, das jedoch mit einer guten Portion Gefahr verbunden ist.
Kiesel erweitert hier nicht nur ihren persönlichen Horizont, es kommen auch weitere Figuren zum Freundeskreis der Elfe hinzu. Dank dem Feingefühl, mit dem Nina Blazon ihre Figuren austattet, lernt das junge Publikum nach und nach die Verschiedenheit der jeweiligen Elfen kennen – und erkennt, dass jede von ihnen über Fähigkeiten verfügt, die die anderen nicht haben. Dieser Aspekt kommt quasi schleichend, mit der spannend erzählten Geschichte, ins Bewusstsein der Kinder. Sie begleiten Kiesel auf ihrem Ausflug und lernen so einen bunten Reigen von neuen Gestalten kennen.
Stimmige Illustrationen
Weiterhin überzeugen kann nicht nur die Autorin mit ihrer Geschichte, sondern auch die Illustratorin Billy Bock, die Kiesel und ihren Freunden einen optischen Auftritt gibt. Die liebevollen Zeichnungen sprechen nicht nur Kinder an, auch affine Erwachsene haben ihre Freude an den farbenfrohen und mit phantasievoller Feder gestalteten Bildern. Die Illustrationen harmonieren ausgezeichnet mit dem Text und lassen kleine Leseanfänger immer mal wieder innehalten, um die sprachlichen Eindrücke durch die Bilder festigen zu lassen.
Fazit
Mit der Reihe um die Elfe Kiesel hat Nina Blazon ein bezauberndes Werk geschaffen, das nicht nur kleinere Kinder ab 6 Jahren anspricht, sondern auch bei älteren Kindern durchaus Fans findet. Die Geschichte ist stimmig, voller Abenteuer und farbenprächtiger Illustrationen, was sie zu einem echten Genuss macht.
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