Klein Bibi und der Bär
- Ravensburger
- Erschienen: September 2005
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Was wäre die Welt ohne Freunde? Verdammt einsam und gefährlich! Wie Klein Bibi und der freundliche Bär von der gegenseitigen Freundschaft profitieren, zeigt dieses ganz und gar herzliche Bilderbuch von Ravensburger.
An einem Herbstnachmittag geht die kleine lila Stoffhäsin Bibi im Wald verloren. Alleingelassen im Wald mit den riesigen Bäumen, hört sie plötzlich ein furchterregendes Brummen. Ängstlich versteckt sie sich hinter ihren langen lila Ohren. Es stellt sich aber heraus, dass das gar nicht nötig ist, denn der große Bär ist ganz freundlich und verspricht Bibi sie auf seinem Rücken nach Hause zu tragen. Unterwegs muss sie den großen Bären wach halten, denn er darf nicht in seinen Winterschlaf fallen bevor er nicht wieder in seine Höhle zurückgekehrt ist. Also singen sie laut Wachhalte-Lieder und Bibi tanzt wild auf dem Rücken des Bären, damit er nicht einnickt.
Zu Hause angekommen macht sich Bibi Sorgen um Ihren neuen Freund, denn es ist über Nacht Winter geworden und sie befürchtet, dass der Bär in Gefahr ist. Ob er wohl unterwegs eingeschlafen ist? Mit einem Wollknäuel, der ihr den Weg zurück erleichtern soll, und tapfer ein Wunschlied singend, läuft Sie in den Wald hinein und findet den Bären tatsächlich schlafend und völlig ungeschützt vor. Mit Hilfe der anderen Tiere des Waldes kann Bibi den Bären vor dem Erfrieren retten. Im Frühling sieht Bibi nach, wie es dem Bär im Winter ergangen ist und sie ist glücklich zu sehen, dass ihr Freund ganz zufrieden den langen Winterschlaf überstanden hat. Lächelnd fragt er sich, wer wohl für sein molliges Bärenbett zuständig war?
In der Tat eine herzige Bilderbuchgeschichte, wie der Verlag Ravensburger es treffend beschreibt. Das kleine lila Stoffhäschen weckt unmittelbar Beschützerinstinkte und viel Sympathie, wenn es sich mutig auf den Weg macht. Und abgesehen von den widrigen Witterungsumständen will keiner etwas Böses in dieser Geschichte über die Freundschaft zweier so unterschiedlicher Wesen.
Freundschaften sind für die kindliche Entwicklung von hoher Bedeutung. Dass es dabei nicht auf Größe oder Herkunft ankommt, transportiert die Geschichte konsequent. Die Wichtigkeit selbstlosen Füreinanderdaseins, wird sowohl von Klein Bibi, ein Stoffhase von der Autorin zum Leben erweckt, als auch von dem Bären, vorgelebt. Denn obwohl sich der Bär längst zu seinem Winterschlaf zurückgezogen haben sollte, begibt er sich müde in Gefahr. Der kleine Hase, entsetzlich frierend, geht mutig auf die Suche nach dem neuen Freund.
Die Illustrationen, in einer Mischtechnik aus Aquarell und Pastellkreidemalerei, sind sehr liebevoll und geben insbesondere durch die atmosphärische Farbgebung eine stimmungsvolle Jahreszeitbeschreibung: Der späte Herbst mit seinen warmen braun-rot Tönen, der Winter in kaltem weiß-blau und der Frühling in fröhlichem Gelb. Insgesamt eine eher realistische Farbgebung, mit Ausnahme der kleinen Hauptdarstellerin Bibi, die scheinbar als Zeichen dass sie nicht real ist, ganz in lila getaucht wurde.
Die Geschichte schreitet rasch voran, was mit der Bildaufteilung in Zusammenhang steht. Jeweils einem ganzseitigen Motiv stehen mehrere kleine Bildausschnitte gegenüber, die mit kurzen einfachen Textpassagen beschrieben sind. Angenehm für die Kleinen, die dem Inhalt durch die erklärenden Bildausschnitte besser folgen können.
Fazit:
Eine kurzweilige und herzliche Geschichte zum Thema Freundschaft. Wärmstens zu empfehlen, wenn man seine Kindern einfach mit einem schönen Bilderbuch unterhalten möchte.
Gabriele Jansen
Angela McAllister, Ravensburger
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