Kinderdetektivagentur in finnischer Dorfidylle
Samu hat mit seinen großen Zwillingsschwestern Alma und Selma und dem oberschlauen Olli eine Detektivagentur „Die Blaubeerdetektive“ gegründet, aber leider scheint in ihrem kleinen, finnischen Dorf nicht viel zu passieren und so wollen sie ihre Agentur nach nur zwei Wochen schon wieder schließen wegen Auftragsmangel. Dann jedoch merken sie, dass der Sägewerksbesitzer Mäkelä etwas im Schilde führt.
Der erste Fall
Sie nennen sich die Blaubeerdetektive, weil sie ihren geheimen Treffpunkt in einer alten Fischerhütte auf der Blaubeerinsel, unweit ihres Heimatdorfes haben. Eigentlich verirrt sich niemand dorthin, weil die Insel laut abergläubischer Dorfbewohner verwunschen ist und ein früherer Inselbewohner auf ihr herumgeistern soll. Umso größer ist das Erstaunen von Samu, als er und der treue Familienhund Riku, der auch zu den Blaubeerdetektiven gehört, eines Tages ausgerechnet in ihrem Geheimversteck beinahe vom Sägewerksbesitzer Mäkelä überrascht werden. Zum Glück gelingt es ihm, sich unbemerkt davonzuschleichen, aber seine Neugier und die seiner Mitdetektive ist geweckt: was hat Mäkelä vor und warum ist er auf einmal so überaus freundlich, obwohl er doch im Dorf eher als Miesepeter bekannt ist?
Was hat der Sägeweksbesitzer vor?
Folgerichtig schließen sie daraus, dass da etwas faul ist und richtig, als sie ihm hinterherspionieren, finden sie heraus, dass er das Wäldchen auf der Insel wegen angeblich gefährlicher Borkenkäfer abholzen will. Dabei sind die Bäume dort gar nicht von Borkenkäfern befallen. Stattdessen hat er genau diese im Internet bestellt. Wird es unseren Jungdetektiven, gelingen dem Sägewerksbesitzer einen Strich durch die Rechnung zu machen?
Der Autor Perrti Kivenen hat nicht vergessen, was es heißt, ein Kind zu sein und das merkt man diesem fröhlich stimmenden Buch auch an. Wie gut er sich in Kinder hineinversetzen kann, wird zum Beispiel an seiner Beschreibung von Samus Verhältnis zu seinen großen Schwestern deutlich. Hier wird die ganze Bandbreite kindlicher Gefühle abgedeckt, Machtlosigkeit und Neid mischen sich mit Zusammenhaltsgefühl und Geschwisterliebe. Das ist zum Teil so lebensecht und schlichtweg situationskomisch, das sich hier jeder Leser wiederfinden kann, der selbst mit Geschwistern aufgewachsen ist.
Leicht geschrieben, schön illustriert
Weitere Pluspunkte sind neben der ungekünstelten Sprache der geringe Umfang des Buches, die gerade leseungübte Leser ansprechen werden und ihnen zu dem befriedigenden Erfolgserlebnis verhilft, fast mühelos ein ganzes Buch gelesen zu haben. Der Verlag hatte zudem die vielversprechende Idee, dem Buch eine eigene Webseite zu widmen, wo man neben einer Leseprobe auch das Rezept für leckere Blaubeermuffins findet.
Die beliebte Illustratorin Katrin Engelking, bekannt vor allem durch ihre Neuinterpretationen von Astrid Lindgrens Kinderbuchklassikern, hat nicht nur das fröhlich-bunteTitelbild gestaltet, das auf den Inhalt neugierig macht. Ihre lebens-und farbenfrohen Zeichnungen sind auch im Inneren des Buches zu finden, wo sie die Geschichte hervorragend ergänzen.
Fazit
Ein warmherziges Leseabenteuer auch für Leseanfänger und leseungeübte Leser zwischen 8 und 10 Jahren, das heutige gesellschaftliche Themen wie Natur- und Klimaschutz als tragende Handlung thematisiert. Trotzdem mit wohliger Glücksgefühl-Garantie – und deshalb hervorragend geeignet zum Abtauchen an langen Ferientagen.
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