Furzipups, der Knatterdrache
- Coppenrath
- Erschienen: Juni 2019
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Wiebke Rauers (Illustratorin)
Warum Feuerspucken, wenn man im Takt pupsen kann?
Es ist echt gemein, wenn alle etwas können und man selbst der Einzige ist, der es nicht kann. Ob es auf Fingern pfeifen ist, einen Kopfstand machen oder mit drei Bälle jonglieren: Es fühlt sich einfach doof an, wenn noch so viel üben und trainieren einfach nicht zum Erfolg führt. Nicht nur Menschen geht es so, auch kleine Drachen müssen einiges lernen, was zu einem ordentlichen Drachenleben dazugehört. Feuerspucken können sie beispielsweise nicht automatisch. Eigentlich kein großes Problem, schließlich haben es alle erwachsenen Drachen irgendwann gelernt. Jedoch nicht Furzipups: So oft er es auch versucht, es will ihm einfach nicht gelingen...
Die Sache mit dem Feuerspucken
Der kleine Drache Furzipups, der zur Gattung der Knatterdrachen gehört, führt kein einfaches Leben. Im Gegensatz zu seinen Artgenossen gelingt ihm das Feuerspucken einfach überhaupt nicht. Dabei ist es sogar Pflicht für einen richtigen Drachen, dass er bei Gefahr Feuer spuckt. So sehr er es auch versucht, über ein paar kleine Rauchwölkchen kommt er nicht hinaus. Stattdessen kommt bei ihm immer nur ein dicker Pups... Kein Wunder, dass die anderen Drachen ihn nicht akzeptieren und er ein Außenseiter in der Drachenherde ist. Ist das Spiel mit dem Feuer doch gerade bei den Jungdrachen eine beliebte Freizeitbeschäftigung, bei der er nicht mitmachen kann. Dabei ist er nicht einfallslos und versucht einiges, um es endlich zu schaffen und auch dazuzugehören: Er isst extra scharfe Chilischoten, probiert Feuerbohnen und auch Senf, Ingwer oder Meerrettich stehen auf seinem Speiseplan. Aber nichts hilft. Als die Drachenherde schließlich in den Urlaub ans Meer fährt, muss er natürlich zuhause bleiben, um dort zu wachen. Nachdem auch der Feuertanz und das Bad in heißer Lava ergebnislos bleiben, schreibt er das Thema für sich ab. Erst jetzt bemerkt er, dass er ein ganz anderes Talent hat, das ihn zu etwas ganz Besonderem macht und das nur er allein kann: Er kann im Rhythmus pupsen!
Eine lustige Geschichte mit Spezialeffekt
Kai Lüftner und seine Geschichte rund um den kleinen Knatterdrachen Furzipups könnten einigen bereits bekannt sein, denn Lüftner ist nicht nur Autor, sondern hat mit seiner Klabauterband auch schon viele Kinderlieder veröffentlicht. Zu diesen Liedern gehört auch der Song „Furzipups der Knatterdrache“, der 2014 auf dem Album ROTZ 'N' ROLL RADIO veröffentlicht wurde und auf dem, wie man unschwer erkennen kann, das Buch basiert. Zwar hat Lüftner noch einige Passagen hinzugedichtet, ansonsten findet sich der komplette Songtext auf den Seiten wieder und sorgt für einen großen Wiedererkennungswert.
Auch optisch ist das Buch gelungen und überzeugt durch seine liebevoll gestalteten Seiten. Furzipups selbst sticht mit seinen Regenbogenfarben hervor, doch auch die anderen Drachen und Hintergründe sind farbenfroh und detailreich gezeichnet. Angst muss dank der freundlichen Gesichtsausdrücke niemand vor den eigentlichen Gruselwesen haben. Auf den Doppelseiten befinden sich jeweils ein bis zwei gut verständliche „Strophen“, sodass das Text-Bildverhältnis gut zur Zielgruppe der ab Dreijährigen passt. Durch die Reime und das zugehörige Lied bleibt der Text schnell im Kopf und kann von den Kindern bestimmt nach kurzer Zeit schon mitgesprochen werden. Schon allein der Name Furzipups hat bei den um die Dreijährigen mit Sicherheit Potenzial zum neuen Lieblingswort. Doch das eigentliche Highlight des Buches ist mit Sicherheit der Pups-Button zum Mitmachen. Vorne im Cover des Buches befindet sich eine kleine Klappe, aus der dieser einfach herausgenommen und am Ende der Lektüre wieder sicher verpackt werden kann. Wird er gedrückt, ertönt ein, wie soll es anders sein, lauter und durchdringender Furz in verschiedenen Ausführungen.(Elternohren sind ihn wahrscheinlich weitaus eher leid als Kinderohren...
Fazit
Furzipups ist ein wirklich sympathischer kleiner Drache mit einer wichtigen Botschaft: Auch wenn du etwas nicht kannst, ist das nicht schlimm, denn dafür kannst du bestimmt etwas anderes gut, was die anderen nicht können. Auch wenn diese Botschaft in Kinderbüchern nicht neu ist, beim kleinen Knatterdrachen ist sie auf besonders lustige und humorvolle Art und Weise verpackt und perfekt auf die Zielgruppe der ganz Kleinen ausgerichtet.
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