Ein „Spaziergang durch die Evolution“
Als die Wale laufen konnten ist ein Versuch, Evolution fachgerecht für Kinder im Grundschulalter zu vermitteln. Eingangs wird dabei anhand eines hypothetischen Beispiels erklärt, was Evolution überhaupt ist. Sogar auf eine wesentliche Voraussetzung der Entwicklung von Arten wird eingegangen: die Mutation – jene zufällige Veränderung von Genen, die für die Diversität im Erbgut sorgt.
Anschließend wird auf die verschiedenen Zeitalter der Erdgeschichte übergegangen sowie der Stammbaum des Lebens berücksichtigt, den der berühmte Naturforscher Charles Darwin prägte. Die folgenden Abschnitte lesen sich schließlich wie ein Tierlexikon, wobei im speziellen 13 Tiergruppen betrachtet und näher im Lichte ihrer Evolution verfolgt werden.
Eine interessante Zeitreise durch die Entwicklung verschiedenster Tiere
Die Reise beginnt bei seltsamen Wirbellosen, deren Formvielfalt und kurioses Aussehen jedes Kind in Staunen versetzen dürfte. Bringen uns Assel, Wurm und Co. möglicherweise heute zum Gähnen, sind diese ursprünglichen Wesen sehr wichtig für den Evolutionsgedanken, da sie die ersten mehrzelligen Tiere auf Erden waren und somit die Entwicklung bis zu uns Menschen einleiteten.
Die ersten Wirbeltiere waren schließlich die Fische, die irgendwann den Weg an Land fanden und sich über die Amphibien zu Reptilien entwickelten. Reptilien erlebten sodann einen kräftigen Schub und brachten schwimmende Kreaturen wie gewaltige Fischechsen und geflügelte Wesen hervor: die Pterosaurier. Doch auch Krokodile und Schlangen entstanden schon früh und ähnelten bereits den heute bekannten Arten. Und schließlich brachten sie auch die Vögel hervor, die mit ihren einzigartigen Federn den Luftraum eroberten.
Schlussendlich erhoben sich die Säugetiere, jene erfolgreiche Linie, die zu den Menschen führte, jedoch auch einige andere spektakuläre und uns wohl bekannte Gruppen wie die Wale, Nashörner, Elefanten, Raubtiere und Affen hervorbrachte.
Spannender Ansatz, schwache Umsetzung
Es ist eine interessante Idee, verschiedene Tiergruppen eingehender zu betrachten und zu überlegen: woher kommen diese eigentlich? Schließlich ist der Leitgedanke der Evolution, dass alle Lebewesen in irgendeiner Form in Verbindung stehen und über einen ursprünglichen Vorfahren miteinander verbunden sind. Leider ging diese Vermittlung schon früh verloren, da der Sprung zwischen den ersten Wirbellosen und den landgehenden Fischen zu groß war.
Vor allem werden sich aber aufmerksame Leser fragen, wo eine ganz wesentliche Tiergruppe der Erdgeschichte abgeblieben ist: die Dinosaurier. Welches Kind ist nicht fasziniert von den gewaltigen Wesen, die einst unsere Erde dominierten? Prinzipiell kann man natürlich jedem Tier etwas Spannendes abgewinnen. Doch so manch einer im Kindesalter wird vielleicht direkt zu den Dinosauriern vorblättern wollen, um schließlich zu bemerken, dass diese nur eine Randnotiz bei den Reptilien sind.
Schließlich haben auch die Bebilderungen nicht voll überzeugt. Wirkten diese anfangs noch lebendig und reich an Farben, reduzierte sich die Farbauswahl mit zunehmender Höhe im Baum des Lebens auf Braun-, Grau- und Grüntöne. Dafür, dass man über die meisten dieser Lebewesen nicht weiß, welche Färbung sie einst zeigten, hat man hier nicht genügend Fantasie walten lassen.
Fazit:
Eine Zeitreise zurück zu den Anfängen allen Lebens und dann wieder nach vorne bis in unser Hier und Heute. Ein hochkomplexes Thema, einfach verständlich umgesetzt, auch wenn manches fehlt. Und die Bilder hätten bunter sein können. Aber das Schlusswort dann ist einprägsam und lädt zum Fantasieren ein: Die Evolution ist stets in vollem Gange und wird immer wieder spannende Arten hervorbringen.
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