Retter der verlorenen Bücher – Mission Dornröschen
- Ueberreuter
- Erschienen: Februar 2019
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Verdrehte Welt im Märchenreich
Die drei Freunde Oskar, Emma und Maya haben eine große Leidenschaft gemeinsam, nämlich das Lesen. Sie sind richtige Bücherwürmer und verschlingen ein Buch nach dem anderen. Um genug Lesestoff zu haben, gehen sie oft zu Frau Müller Liebelein. Sie ist die Bibliothekarin der Bücherei.
Nachdem der Bürgermeister entschieden hat, dass kein Bedarf an einer Bücherei besteht und sie geschlossen wurde, führt Frau Müller Liebelein diese heimlich im Keller des Rathauses weiter. Die drei Freunde helfen der Bibliothekarin mehrere Kisten in den Keller zu schleppen. Als Dank leiht ihnen die Dame ein ganz besonderes Buch. Wenn alle drei die Hand auf den Buchdeckel legen während eine von ihnen den ersten Satz laut vorliest, reisen sie genau in das Geschehen des Buches. Zunächst sind die Kinder skeptisch, da es sich um ein Märchenbuch handelt und sie sich dafür eigentlich schon zu alt fühlen. Doch dann machen sie die Reise doch. Aber kaum im Märchenwald angekommen, müssen sie feststellen, dass hier einiges verkehrt läuft. Sie begegnen Hänsel und Gretel. Und die sind nicht wie gewohnt arme Kinder, sondern richtig fiese Zeitgenossen, die sie stark an die Kinder zu Hause erinnern, welche sie immer ärgern und mobben. Während sie versuchen den Gemeinheiten der beiden zu entkommen, passiert jedoch ein Missgeschick und plötzlich wurde Oskar in einen Frosch verwandelt....
Mobbing unter Kinder - brisantes Thema
Nachdem der Autor das Freundetrio im ersten Teil der Serie mit einem Zauberbuch in den Sherwood Forest reisen ließ, geht es diesmal in den Märchenwald. Die witzige Idee dahinter, dort alles verkehrt laufen zu lassen, belebt das Buch auf eine sehr unterhaltsame Weise. Durch die mobbenden Kinder in der realen Welt und auch das Mobbing im Märchenreich durch Hänsel und Gretel, sieht man, dass dieses Thema stets und überall präsent ist in der heutigen Zeit.
Trotz dieses heiklen Themas ist es aber doch ein lustiges kurzweiliges Buch. Es lässt sich flüssig lesen, hat keine Überlängen und es gibt doch einige Stellen, die den Leser schmunzeln lassen.
Witzige Darstellung der Märchenfiguren
So sind alle Persönlichkeiten im Land der Märchen etwas ganz Besonderes, etwa zum Beispiel der Wolf, der unter der Fuchtel von Rotkäppchen und dessen Großmutter steht. Mit den drei Kinder kann man sich leicht identifizieren. Und auch wenn die Bibliothekarin etwas kauzig verschroben wirkt, scheint sie ein gutmütiger Charakter zu sein.
Der Schreibstil ist für die empfohlene Altersgruppe ab acht Jahren gut verständlich.
Zur Auflockerung wurde die Geschichte von Horst Hellmeier in Schwarz-weiß illustriert, teils mit größeren Bilder oder auch mal nur durch eine belebende Borte am Seitenrand.
Fazit:
Ein Begegnung mit Märchengestalten ganz anderer Art, aber sehr unterhaltsam. Das Buch macht viel Spaß und entlockt dem Leser sicher mal ein Lächeln. Am Ende freut man sich auf mehr Abenteuer mit den drei „Bücherreisenden“.
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