Fantasie und Abenteuer gibt es hier auf jeder Seite.
Sam London ist ein kleiner Junge. Normal, geradezu unbesonders, so bezeichnet er sich selbst. Dabei stimmt das gar nicht: Er ist ein wandelndes Lexikon für magische Tierwesen und liest und weiß alles darüber. Eines Tages träumt er von einem Vogel Greif und ein paar Tage später trifft er ihn. Magische Wesen gibt es also wirklich! Zwar schützt ein Zauber ihre Welt vor den Blicken der Menschen. Aber Sam kann sie sehen, alle; mit ihnen reden, reisen, spielen. Wunderbar. Weniger wunderbar: Diese magische Welt ist in Gefahr und Sam der einzige, der sie retten kann.
Bücher mit mythischen Wesen gibt es mittlerweile viele. Und es ist schwer, etwas komplett Neues zu erfinden und zu finden. Aber vielleicht auch gar nicht nötig. Wer solche Art Fantasy mag, freut sich eigentlich immer, wenn es eine gut abgemischte neue Variante zu lesen gibt. Und das ist dieses Buch durchaus: Von Harry Potter und seiner Hermine über Darth Vader und Luke Skywalker bis zu fantastischen Tierwesen und dem Kampf gegen mythologische Kreaturen wie man es von Percy Jackson kennt - hier ist von allem etwas drin.
Und ein bisschen was Neues eben auch. Die Magic Guardians zum Beispiel. Dieser Begriff nimmt Bezug auf das Institut für magische Wesen, in dem Menschen wie Ranger in einem Nationalpark arbeiten. Nur dass sie eben nicht Wild hüten, sondern magische Wesen. Deren Welt erforschen, betreuen und beschützen.
Das Oberhaupt der magischen Tiere ist ein alter, weiser Greif. Von dem träumt der kleine Sam eines Tages. Er macht sich auf die Suche, ihn zu finden. Und entdeckt dabei eine faszinierende Parallelwelt unbekannter Kreaturen aus den Mythologien verschiedenster Länder, Kulturen und Erzähltraditionen. Wer sie sich nicht alle merken kann, findet am Ende des Buches in einem Glossar die wichtigsten Fakten in Wort und Bild.
Illustrationen gibt es sonst nicht. Nur sogenannte Fallakten aus dem Institut. Sie lockern das ganze optisch auf, aber so ganz klar wird nicht, was man als Leser damit anfangen soll. Irgendwann überliest man sie. Und bleibt an Sams Seite und entdeckt mit ihm die neue Welt. Ausführlich wird beschrieben, in welcher Natur Yetis, Bigfoot und Co hausen. Aber es gibt auch technische Finessen wie bei James Bond. Die Zwergen-U-Bahn zum Beispiel, mit der man in Lichtgeschwindigkeit unter den Kontinenten durchsausen kann.
Von Anfang an ist viel Action in der Geschichte. Die magische Welt ist in Gefahr, die Zeit drängt, böse Mächte sind auf der Suche nach der geheimnisvollen und mächtigen Greifenklaue. Sam und ein magischer Wildhüter wollen und müssen das verhindern. Und jagen den Bösewichtern nach, rund um die Erde. Im Himalaya stößt ein Mädchen dazu, Wächterin der Greifenklaue, frech, tough und - aus Sicht von Sam - süß. In das turbulente Abenteuer kommt also auch noch ein bisschen Liebelei hinein. Und dann hat das Buch wirklich alles, was man braucht für ein paar unterhaltsame Lesestunden.
Fazit:
Fantasie und Abenteuer gibt es hier auf jeder Seite: Magische Wesen, ein dafür zuständiges spezielles und sehr geheimes Institut, ein alter weiser Greif und ein kleiner Junge, von dem das Fortbestehen der magischen Welt abhängt ... Komplex, spannend und auch lustig. Wer solche Geschichten mag, findet hier eine gut gemischte neue Variante mit bewährten Zutaten. Und am Ende klärt sich längst nicht alles auf. Es könnte also weiter gehen mit Sam und den Magic Guardians.
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