Wau sucht einen Bau

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Kinderbuch Couch
84%1001

Kinderbuch-Couch Rezension vonJul 2005

Idee

Eine sinnvolle und bewegende Geschichte, die nahe geht und dessen Hauptdarsteller man unmittelbar in sein Herz schließt. Wau lässt sie so schnell nicht mehr los!

Bilder

unterstützt in Intensität und Ausdruck perfekt die Handlung, farblich wird die Dramaturgie der Geschichte wiedergespiegelt, die ausdrucksstarke Mimik des Hauptdarstellers ist Träger des Inhaltes

Text

zielgruppengerecht wenig Text mit wörtlicher Rede und umgangssprachlichen Elementen, lockert auf und unterstützt die jeweiligen Stimmungen innerhalb der Erzählung.

";Wau sucht einen Bau"; ist die traurig-lustige Geschichte des kleinen Hundes Wau, der auf der Suche nach einem passenden Zuhause einige Rückschläge hinnehmen muss aber letztlich mit Hilfe seiner Freunde einen perfekten Platz zum Wohlfühlen findet.

Der Sommer ist vorbei und es wird ungemütlich Draußen. Wau kann nicht mehr im Freien schlafen und macht sich auf die Suche nach einem Zuhause. Wau freut sich, als ihm eine Elster den Vorschlag macht einfach ein Nest zu bauen. Aber was so einfach klingt ist gar nicht praktisch. Und obwohl er gut buddeln kann und versucht, es dem mürrischen Maulwurf Piet gleich zu tun, ist auch das keine Lösung, denn die Grube läuft voller Wasser. Sein Versuch, sich wie eine Raupe in einen Apfel hineinzufressen, scheitert an der Größe der Äpfel und endet mit Bauchschmerzen. Er flieht aus einer von Flöhen bewohnten alten Matratze und schaut sehnsüchtig einer Schnecke hinterher, die ihr Haus immer bei sich hat. Da hat die Maus Lilli eine Idee: gemeinsam packen sie alle an und jeder hilft so gut er kann. Am Ende ist Wau der glückliche Besitzer einer hellen, trockenen Hütte in der die Glühwürmchen Licht schenken und sich Alle wohl fühlen.

Kaum hat man das Buch aus dem bohem press Verlag aufgeschlagen, schon hat man den kleinen Wau in sein Herz geschlossen. Das liegt hauptsächlich an den stimmungsvollen und ausdruckstarken Illustrationen des Autors. Er schafft mit lockerer Pinselführung eine Atmosphäre, die den Verlauf der Geschichte optimal unterstützt. Wenn Wau traurig und hilflos ist, dann unterstreichen die starken dunklen Pinselstriche und die gedeckten Farben scheinbar die Empfindungen des kleinen Hundes. Wann immer Wau ganz ambitioniert eine neue Idee entwickelt hellen die Farben auf. Am Ziel seiner Träume in der Behaglichkeit seiner eigenen Hütte angekommen, taucht Birger Koch die Bilder in warme Braun- und Rottöne.

Da Sprache und Bilder sehr gut miteinander korrespondieren, mag man das Buch gar nicht mehr aus den Händen legen. Vor allem die Mimik des kleinen Wau ist Träger der Geschichte. Wau, mit seinem struppigen weißen Fell, seinen keck abstehenden Ohren und seinen schwarzen, treuherzigen Augen, die hinter seiner ebenso schwarzen vorwitzigen Nase hervorblitzen, erinnert an einen kleinen Westhighland-Terrier. Und doch oder gerade wegen seines niedlichen Gesichts ist er ein ganz besonderer Hund. Wie sehr vermag er uns mit seinen Knopfaugen rühren, als ihm in seiner Verzweiflung über seine Obdachlosigkeit eine dicke Träne herunterrollt. Wer wollte ihm da nicht helfen?

Wenn Wau auf der Suche nach einem Bau versucht, die Tiere des Waldes nachzuahmen, dann passiert das nicht ohne komische Elemente und auch die Tiere selbst können sich das Lachen in einigen Situationen nicht verkneifen. Diese sind zwar nur Nebendarsteller aber ebenso niedliche ";Hingucker"; deren Ratlosigkeit und Freude bestens von deren Gesichtern abzulesen sind.

Sprachlich sehr angenehm ist die gekonnte Mischung aus knappen Sätzen, wörtlicher Rede und teils umgangssprachlichen Elementen. Wörter wie ";gefuttert"; oder ";Riesentrampel"; lockern einfach, aber auf gelungene Weise, auf. Schön auch die Botschaft zum Ende des Buches ";Zusammen sind wir stark!";, wenn alle mit anpacken, um Wau ein echtes Zuhause zu schaffen. Wer kann sein Glück nicht nachempfinden, das so groß ist, dass ihm eine Träne herunterkullert, da doch sein größter Wunsch in Erfüllung gegangen ist. Eltern sollten vielleicht an dieser Stelle erklären, dass man auch vor Glück und Erleichterung weinen kann und dass solche Tränen schöne Tränen sind.

Fazit:

Ein kleiner Hund auf dem Weg sich einen Platz zu suchen, wo er hinpasst und sich wohlfühlt. Ein sinnvoller Umgang mit dem Thema, lustig umgesetzt und mit einem rührigen Happy -End versehen.Wunderschön anzusehen und herrlich für den Seelenfrieden unserer Kleinen.

Gaby Jansen

Wau sucht einen Bau

Birger Koch, Bohem Press

Wau sucht einen Bau

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