Rufus und sein Schnabeltier
- Thienemann
- Erschienen: August 2018
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Rufus findet unterwegs ein seltsames Wesen und nimmt es mit nach Hause. Das Wesen stellt sich als das aus dem Zoo geflüchtete Schnabeltier heraus; und es will zurück nach Australien. Rufus will gerne dabei helfen. Am liebsten würde er selbst auch nach Australien. Dort lebt und arbeitet sein Vater, nach dem er große Sehnsucht hat. Doch nach Australien kommt man nicht mal so eben, schon gar nicht heimlich und auf eigene Faust.
"Rufus und sein Schnabeltier" ist ein weiterer Band aus der dicken Bilderbuchvorlese-Reihe des Thienemann-Verlags: viel Text und auch zahlreiche Bilder gibt es auf jeder Seite - mindestens ein paar kleine, oft füllen sie aber auch den ganzen Hintergrund aus. Dadurch läuft die Schrift hinein und darüber. Das ist nicht immer ganz leicht zu lesen für Eltern und Großeltern. Andererseits aber auch sehr schön, weil so auf viel Text jede Menge Bilder kommen und auch schon kleine Kinder beim Zuhören richtig viel zu entdecken haben. Die Illustrationen sind voller Action und Leben, bunt, hell und im Speziellen ist Rufus ein sympathischer Typ und das Schnabeltier mit seiner Mimik und Gestik ein Genuss.
Manche dieser dicken Vorlesebilderbücher sind auch gut fürs erste oder zweite Selberlesen. Dieses hier eignet sich allerdings inhaltlich eher für Kindergartenkinder, die schon viel zuhören mögen. Denn auch wenn der Protagonist Rufus im Buch alt genug ist, alleine vom Fußball nach Hause zu gehen, ist er doch sehr kindlich von seiner Art und Denkweise. Und auch sein Schnabeltier Sydney ist mit seiner altklugen, manchmal etwas überheblichen Art sehr süß und lustig, und damit doch sehr harmlos.
Jedenfalls: Rufus, auf dem Weg vom Fußball, findet auf dem Weg ein "fipsendes Etwas", das aussieht wie ein Biber oder ein zotteliges Kaninchen, mit breitem Entenschnabel und Flossen statt Pfoten. Das Wesen kann ihn offensichtlich verstehen und kann auch mit ihm sprechen. Sydney - so sein Name- stellt sich ihm als eine "einzigartige Kreatur voller Schönheit, Tapferkeit und Intelligenz" vor. "Ihr nennt uns Schnabeltier". Es ist aus dem Zoo ausgebrochen und will nach Hause, nach Australien. Australien &. das bringt in Rufus etwas zum Klingen. Dort lebt sein Vater und er vermisst ihn. Warum also machen sie sich nicht zu zweit auf den Weg?
Der erste Reiseversuch endet in der Betriebshalle des städtischen Busunternehmens - und das, obwohl sie doch genau den Bus genommen haben, der am weitesten nach rechts unten fährt. Der nächste Versuch soll übers Meer führen. Allerdings starten sie in einem See und so ist auch die Fahrt mit dem Leih-Tretboot schnell wieder zu Ende. Und noch so ziemlich viel anderes geht schief, ziemlich lustig für die kleinen Zuhörer.
Ob sie es tatsächlich schaffen, nach Australien zu kommen, das wollen wir wollen wir hier nicht verraten, denn die Geschichte ist auch für die Vorlesenden einfach schön.
Fazit:
Viele Seiten im großen Format, voll mit witzigem Inhalt und jeder Menge Illustrationen. Das sprechende Schnabeltier Sydney ist ein Unikum, sein menschlicher Finder und Freund, der Junge Rufus, liebenswert. Und beide sind ganz spontan und auf eigene Faust unterwegs nach Australien. Diese Art fantastisch-realistisches Abenteuer ist nicht ganz neu, aber hier unterhaltsam, kindgerecht und lustig umgesetzt, in den Details ganz entzückend. Und Sydney muss man einfach kennenlernen.
Sigrid Tinz
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