Schlaft, Tierchen, schlaft
- Schaltzeitverlag
- Erschienen: November 2017
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Jeden Tag ist Schlafenszeit, immer wieder, und für die ganz Kleinen sogar zweimal am Tag. Wohl dem der gerne schläft und ein schönes Bettchen hat - so wie die Tiere in diesem Buch. Die rollen sich nämlich nicht nur schnöde in ihrem Körbchen oder Nest zusammen, nein, jedes von ihnen hat eine eigene, fantasievolle, herrlich gemütlich aussehende Schlafstätte. Und sie Seite für Seite ins Bett zu bringen, kann ein schönes Gutenacht-Ritual sein für Kinder.
Die Geschichte zur Guten Nacht ist in vielen Familien nicht wegzudenken. Schon wenn das Kind ganz klein ist, fangen wir damit an und in den ersten Lebensjahren ist oft wochen- und monatelang das gleiche Buch die Gutenacht-Geschichte. So wird aus der schönen Gewohnheit geradezu ein Ritual, das wie Kuschelteddy und Lichtausmachen das Signal gibt: jetzt ist Schlafenszeit.
Umso wichtiger, dass es ein Buch ist, das auch den Eltern gefällt, denen soll das Ritual ja auch Freude machen. Dieses hier ist eine gute Mischung aus fantasievoller Geschichte und dem konkreten Thema Ins-Bett-Gehen; und auf Italienisch schon länger sehr beliebt und erfolgreich.
"Leise, leise, die Nacht dringt herein. Kinder und Tiere schlafen gleich ein." So geht es los, so geht es weiter: Seite für Seite Tiere, die sich in ihre Betten kuscheln, warm und bunt zugedeckt. Es ist also kein Naturbuch, in der sich die Tiere artgerecht in Höhlen, Nester, Bäume oder Ställe zum Schlafen legen, sondern ein Buch wie aus einer Traum- und Kinderwelt. Ein bisschen so, wie Kinder abends vor dem Schlafengehen all ihren Puppen und Stofftieren Betten bauen, sie hinlegen und warm zudecken.
Hier teilen sich immer drei, vier Tiere einen Raum - eine Doppelseite - und jedes hat ganz eigene Vorlieben und Besonderheiten: das Zebra liegt unter einer schwarz-weiß karierten Decke, aus der Decke des Tigers wachsen bunte Blumen bis in den Garten - oder vom Garten in die Decke, wer weiß. Auf einem großen Blütenkopf findet dann auch noch ein dicker bunter Schmetterling sein Bett. Der Fuchs träumt unter einem Baum, das Krokodil unter einer buntkariertgeblümten Patchworkdecke, die Kamele im Etagenbett.
Mehr als schlafen passiert übrigens nicht. Aber trotzdem gibt es so viele Details zu schauen und trotz Abendstimmung und Dunkelheit ist das Buch außergewöhnlich bunt und hell. Allein die vielen unterschiedlichen Betten, Sessel, Hängematten, Liegen und Sofas, die unterschiedliche Bettwäsche mit Sternchen, Blumen, Streifen und Ornamenten; die verschiedenen Tiere, Siebenschläfer, Amseln, Spechte, Robbe und auch ein Tapir. Auch wie Betten und Landschaft ineinanderfließen, die Meereswellen zur nachtblauen Decke für die Möwe wird, die sich dann zur Sternchenbettwäsche für Elefant und Gazelle auswächst - das hat schon Traumlandqualität.
Die jeweils vier Zeilen Text passen perfekt dazu; alles was die Wörterfamilie "Schlaf" so hergibt, wird hier bunt, vielseitig und heimelig verreimt: Kuscheln, Stille, Träumen, Ratzen, Schäfchen zählen, Nachthemd, Mond, Kissen, Pennen, Schlummern, Liege, Decken, süße Ruh, ruhen, schnarchen, Schlafgewand und Sterne. Am Ende, "das Kind am Strand träumt von der Ferne" und schläft ebenfalls süß, gemütlich und bunt zugedeckt.
Ob das eigene Kindchen dann auch schon schlummert, dafür gibt es natürlich keine Garantie. Vielleicht ist es noch wach, wie der Uhu, der ja auch nicht nachts schläft und sich auf den Tag freut, wenn er endlich die Augen zu machen kann. Wie auch immer: dieses Buch hat das Zeug ein Klassiker fürs Schlafengehen zu werden. Weil es so zeitlos ist, und weil es so schön ist.
Fazit:
Es wird Abend, es wird Nacht und ein Tier nach dem anderen geht ins Bett und schläft. Am Ende schläft auch das Kind. Zumindest im Buch. Auch wenn es beim echten Kind nicht klappen sollte, stimmt dieses wundervolle, fantasievolle, bunte und friedlich-ruhige Buch doch ein auf die Schlafenszeit und schöne Träume.
Sigrid Tinz
Giovanna Zoboli, Schaltzeitverlag
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