Otto und Robotto

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Sigrid Tinz
88%1001

Kinderbuch-Couch Rezension vonOkt 2017

Idee

Ein Kind und ein Roboter werden Freunde, spätestens seit Robbi und Tobbis Abenteuern mit dem Fliewatüt immer wieder eine gute Geschichte.

Bilder

Otto und auch Robotto sind trotz berühmter Vorbilder ganz eigene Charaktere, die man sehr gerne kennenlernt.

Text

Kurz und gut, in erster Linie sind es kleine Dialoge zwischen Otto und Robotto, passend zu den Szenen. Und schön groß gedruckt, das freut auch alle Omas und Opas.

Otto und Robotto, ein Junge und ein Roboter - Boy und Bot im englischen Original - das sind die beiden Hauptfiguren in diesem dicken, großen Bilderbuch. Sie lernen sich per Zufall kennen und werden Freunde, auch wenn sie sich an die jeweils andere Art des anderen ein bisschen gewöhnen müssen.

Das Erste, was an diesem Buch auffällt, ist das ungewöhnliche Format: ein bisschen wie eine Rakete. Beim zweiten Hinsehen ist es dann aber die Körperform eines Roboters, ausgestanzt aus dicker Pappe, kantig mit eckigem Kopf und kurzen Beinen. Sieht cool aus, ist megastabil - denn das ganze Buch ist aus dieser dicken Pappe, Seite für Seite - und ein bisschen unpraktisch zu lesen. Was nicht groß stört, denn zum Glück ist das Buch für eher jüngere Kinder und deshalb schön kurz.

Der Roboter ist die eine Hauptfigur und heißt Robotto. Die zweite Hauptfigur ist ein kleiner Junge: Otto. Die beiden begegnen sich beim Spielen, genauer gesagt, als Otto eines Tages Tannenzapfen sammelt, taucht plötzlich der Roboter auf, und Otto fragt ihn ganz unbedarft, ob er mitspielen will. "Okay" lautet die Antwort und die beiden spielen - bis Robotto stolpert und auf seinen On-Off-knopf stürzt und danach eben "aus" ist. Weil Otto aber offensichtlich den Unterschied zwischen Mensch und Maschine nicht sieht oder kennt, denkt er, sein neuer Freund sei krank oder müde, schleift ihn nach Hause, versucht ihn zu füttern und deckt ihn dann schließlich warm zu zum Schlafen. Als Ottos Mutter nach ihrem Sohn sehen will, drückt sie dem Roboter aus Versehen die Tür in den Rücken - und den On-Off-Knopf wieder auf "on". Und die Geschichte wiederholt sich spiegelbildlich: der Roboter sieht das schlafende Kind und denkt es sei "leer" oder "kaputt" und bringt es zu seinem Erfinder. Der endlich kapiert die Missverständnisse, erklärt den beiden, worin der Unterschied besteht und informiert die Eltern von Otto. Als Happy End bleiben Otto und Robotto Spielkameraden, das sieht man auf den letzten Bildern: sie malen und toben und planschen und essen Eis und kuscheln.

Die Illustrationen sind mal ganz- und zweiseitig, mal in kleine Sequenzen aufgeteilt. Immer sehr plakativ und im Mittelpunkt der Szenen sind die beiden Protagonisten: der knallrote, kantige Robotto und der niedlich gezeichnete kullerköpfige und kulleräugige kleine Otto. Und immer sieht man den beiden ihre Lebensfreude und Lebendigkeit an und wie viel Spaß sie miteinander haben. Der Text dazu ist kurz und besteht im Wesentlichen aus den Dialogen zwischen den beiden.

Ob man statt Spielkameraden auch Freunde sagen könnte? Können Mensch und Maschine befreundet sein? Wer weiß. Auf jeden Fall ist es so, dass die beiden gelernt haben sich aufeinander einzustellen: am Ende fragt Robotto "Spielen wir morgen wieder zusammen?" - so ähnlich wie anfangs Otto den Roboter gefragt hat. Und Otto antwortet am Ende das gleiche wie Robotto am Anfang: "Okay."

Fazit:

Ein wirklich schönes, sehr handfest und hochwertig aufgemachtes Buch über einen kleinen Jungen und seinen Roboter-Spielkameraden. Auch wenn Otto und Robotto, Mensch und Maschine, in echt vielleicht (doch oder noch) nicht wirklich Freunde werden können, ist es natürlich eine schöne Geschichte über Freundschaft an sich: Wenn man für einander da ist, sich aufeinander einstellt und ein bisschen Mühe gibt, kann man auch ganz unterschiedlich sein und es ist trotzdem wunderbar.

Sigrid Tinz

Otto und Robotto

Ame Dyckmann, Bohem Press

Otto und Robotto

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