Mara und Timo sind zwei Kinder, die in dieser Folge und in weiteren Bänden nette Alltäglichkeiten erleben. Verglichen mit dem, was sonst alles unter Erstleser-Texten angeboten wird sind diese schmalen und preiswerten Hefte wirklich für absolute Anfänger gedacht und mit großer pädagogischer und didaktischer Sorgfalt geschrieben: große Schrift, wenige Worte, keine komplizierten Umlaute. Die Bücher der A-Serie sind komplett lautgetreu geschrieben, die B-Serie enthält dann bereits die verschiedenen Um- und Anderslaute.
Tiere gehen immer und so ist es auch ein gängiges Thema bei Erstlesebüchern, ist doch davon auszugehen, dass Kinder in erster Linie dann gerne lesen (üben), wenn sie Interesse an den Geschichten haben.
Aber natürlich ist nicht immer Erstlesebuch drin, wo Erstlesebuch draufsteht. Erstens ist der Begriff nicht klar definiert. Sind es Kinder, die gerade mit dem Buchstabieren beginnen? Oder Kinder, die lesen können und jetzt anfangen, Geschichten zu lesen? Manche Verlage meinen mit großer Schrift, bunten Bildern und schlichtem Inhalt sei der Sache genüge getan; das finden dann aber viele Kinder langweilig. Und wenn die Wörter kompliziert zu buchstabieren sind, kommen sie noch nicht mal leicht durch den Text. Andere Verlage achten sehr auf den literarischen Wert, auf fantasievolle Sprache, innovative Illustrationen was einen Erstklässler in der Buchstabier-Phase schlicht überfordern kann.
Bei der Reihe Mara und Timo kann man sich sicher sein, dass schon absolute Anfänger und auch Kinder mit Leseschwierigkeiten den Text entziffern können. Es gibt Bänder der Kategorie A, das heißt große Schrift, wenige Worte, keine komplizierten Umlaute und komplett lautgetreu geschrieben. Mara und Timo mögen Tiere gehört zur Kategorie B, und enthält bereits die verschiedenen Um- und Anderslaute, die nacheinander geschichtenweise eingeführt werden. Alle Bände sind mit großer pädagogischer und didaktischer Sorgfalt geschrieben: Jede einzelne Geschichte ist nur eine Doppelseite lang, die Sätze sind kurz und jeder Satz hört genau am Ende der Zeile auf. So kann man den Sinn auch erfassen, wenn man sich durch den Text noch ziemlich durchbuchstabieren muss. Am Ende der Geschichte gibt es jeweils noch ein kleines Leserätsel: Reimwörter im Text finden oder Wörter, bei denen die fehlenden Buchstaben ergänzt werden sollen. Auch das ist für manche Kinder ein höchst motivierendes Leselern-Element, bekommen sie durch solche Rätsel doch noch mal mehr das Gefühl, etwas geschafft zu haben.
Wortwahl und Satzbau sind abwechslungsreich und die Geschichten gemessen an der Kürze ungewöhnlich dicht: lustig, spannend, erlebnisreich, abenteuerlich. In diesem Band über Tiere besuchen sie einen Falkner, schauen bei einer Hundeprüfung zu, ein Huhn muss gerettet werden oder es geht in den Zirkus. In anderen Bänden lassen sie Drachen steigen, gehen Laternensingen oder fahren mit dem Zug in die Ferien. Auf jeder Seite gibt es ein zur Geschichte passendes Bild: die Protagonisten Mara und Timo sind zwei pfiffige gezeichnete Kinder, die man gerne durch ihren Alltag und ihre Abenteuer begleitet.
Fazit
Ein Erstlesebuch, das hält, was es verspricht: schon absolute Anfänger und auch Kinder mit Leseschwierigkeiten können den Text ohne Frust entziffern und bekommen als Belohnung eine kleine nette Geschichte aus dem abwechslungsreichen Alltag von Mara und Timo. Pfiffige Bilder, verschiedene Themen - in diesem Band sind es Tiere und die gehen ja bekanntlich immer.
Sigrid Tinz
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